
Es isch emal, imene nid allzu abglegene Naherholigsgebiet, ime schneelose Winter, es Klassetreffe xi. Es isch en stürmische Tag xi, de Westwind het ade Schneekanone zerrt, und wos isch Abig worde, hend die ehemalige Klassekamerade im Restaurant Sunne zemegfunde. D Stimmig isch friedlich xi, me het rosigi, gfroreni Fleischrölleli in Bouillon tunkt und Witz über d Chinese gmacht, öpper het e Diashow zeigt, und Holzli Kobi Junior het e chlini Red gege s vom Kanton plante Asylzentrum ghalte.
Trotzdem het sich zerscht fast unmerklich es seltsams Gfühl usbreitet, d Klass het unruhig ihri Biergläser ufem Tisch umegschobe, sie hend gfröstlet, und es het ene d Haar im Nacke ufgstellt. De Wind, wo scho tagsüber schier d Sessel vom Sessellift het grupft, het über die apere Hügel pfiffe und unheilvoll geg d Panoramaglasfront vom Restaurant druckt. Uf eimal het d Klass d Ahnig beschliche, dass hüt Nacht no öppis Schaurigs passiere wird. «Sicher nüt Schlimmers als es Asylheim», het de Holzli Junior gfunde und no e Rundi Kafi Lutz usgäh.
Aber i dem Moment, wo d Bianca grad de Lutz het wele ufde Tisch stelle, isch d Tür vome Windstoss ufgworfe wurde, und im Gegeliecht vo de Strasselaterne hett d Klass die grauevolle Umriss vo zwei Ungetüm xe. «Sukkubi», het de Thoma, wo mal zwei Semester Gschicht het studiert, piepst, isch erstarrt und bleich worde wie e Liiche. D Dämoninne im Türrahme hend zwüsche ihrne verzerrte Fratze en Art Puppe us Stroh ghebt und wi vom Tüüfel gstoche inere ohrebetäubende Tonlag kreischt. Sogar die aataute Fleischrölleli vom Fondue Chinoise sind wieder Stei und Bei gfrore.
«Punkt Mitternacht wird d Sunne brenne, und Äsche wird uf die apere Pischte schneie, wenn ihr ois nöd uf de Stell als normali Fraue akzeptiered! Das Stroh isch oises Chind, und mir sind sini Eltere!», hend d Dämoninne brüllt und mit ihrer Höllepuppe id Klass inegfuchtlet. De ufmüpfig Holzli Junior het no e provokanti Bemerkig über die undüütliche, ämel sicher nöd guetdüütschi Ussprach vo dene Wiiber gwagt, het aber für sin Übermuet en Stoss Funke is Xicht kassiert. Sogar de tapferi Sohn vom Gmeindspräsident, wo bis zum Offizier het gmacht, het nid chöne verhindere, dass die tüüflische Dämoninne s Restaurant Sunne in Schutt und Asche gleit hend. Wo er ihne mit sim Dienstuuswiis isch entgegetrette, ischem grad en Geissfuess gwachse.
De druffolgendi Kampf isch lang und erbitteret xi, d Bianca het sogar ires Augeliecht verlore, wil si vome Kugelblitz isch troffe worde. Wo die aagsengte Klassekameradinne um Mitternacht schliesslich is Rössli übere gflüchtet sind, hends vo döt us nur na chöne zueluege, wie die beide Tüüfelswiiber ide lichterloh brennende Sunne ihres furchtbare Strohkind in Brand hend gsteckt, bevor s Restaurant zume rauchende Trümmerhuufe isch zemegstürzt.
Nur die mittlerwile blindi Bianca het no aagmerkt, me hetti die beide vilicht doch besser als normali Fraue anerkannt. Mee hegets ja nöd gforderet, und sie persönlich wär sich das scho wert xii. Niemals, het aber de Rest vode Klass gmeint, niemals dörfi me mite Abgsandte vom Tüüfel en Pakt iigah. Und de Sohn vom Gmeindspräsident het bekräftigend mit sim Geissfuess ufgstampft, was allerdings eher wieder Unsicherheit verbreitet het. Vorem Fenster vom Rössli sind Äscheflocke vode verbrennte Sunne tanzt, und de Wind het si ufdi apere Pischte treit. Und di blind Bianca het denn doch nid de Thoma, sondern sin ältere Brüeder ghürate, wo Jahr ii, Jahr uus de Touriste ufde Sessellift hilft, öbs wend oder nid.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch
Sukkubi bi de Lüt
Kolumnistin Sarah Elena Müller erzählt, wie man mit einer Rede gegen ein Asylzentrum eine Art Sennentuntschi heraufbeschwört.