Auswärtssieg gegen Ambri Starke Berner stehlen Thomas Rüfenacht die Show
Was für ein eminent wichtiger Sieg. Der SC Bern verschafft sich mit dem 4:2-Erfolg in Ambri Luft auf Rang 11. Überragend sind Dominik Kahun und Torhüter Philip Wüthrich.

Benvenuto in biancoblù, Thomas. Knapp drei Stunden vor Spielbeginn vermeldet der HC Ambri-Piotta, was diese Zeitung angekündigt hatte. Der dreifache Berner Meisterstürmer Thomas Rüfenacht, der während Monaten keinen Arbeitgeber mehr fand, sich aber dennoch fit hielt, läuft bis Ende Saison für Ambri ein. Ausgerechnet im so eminent wichtigen Duell gegen den SCB gibt der 37-Jährige sein Saisondebüt. Er fällt nicht nur durch seinen Helm – Rüfenacht trägt nach einer Kieferverletzung ein Vollvisier – auf. Schon nach zehn Minuten jubelt der Mann, der sich über seine Ausbootung beim SCB frustriert zeigte, ausgelassen.
Rüfenacht setzt sich beim Anspiel gegen Joël Vermin durch. Sekunden später trifft Tim Heed zum 1:1. Und auch beim 2:2 steht der Vorkämpfer auf dem Eis. Zweimal kann Ambri im ersten Drittel unmittelbar nach einem Berner Tor das Skore wieder ausgleichen. Doch je länger die Partie dauert, umso spielbestimmender agiert der SC Bern. Und auch Rüfenacht vermag in der Folge keine Akzente mehr zu setzen.
Kahun glänzt als Vorbereiter
Brillant spielt Dominik Kahun. Der Deutsche, der irrwitzigerweise von einem Onlineportal unlängst als zerbrechlich bezeichnet wurde, bereitet alle Treffer vor. Er lässt die Gegner ins Leere laufen, füttert seine Kollegen immer wieder mit exzellenten Pässen. Zweimal trifft Colton Sceviour. Einmal lenkt Rückkehrer Simon Moser ab, ein andermal Oscar Lindberg. Drei der vier Tore fallen in Überzahl.
Die Tessiner handeln sich insgesamt sieben kleine Strafen ein, hadern zusehends mit den Unparteiischen. Selbst der sonst so besonnene Trainer Luca Cereda legt sich schon früh mit Lukas Kohlmüller an. Das Spiel ist ein Spektakel mit Chancen auf beiden Seiten und vollgepackt mit Emotionen. Nach der zweiten Sirene geraten sich Colton Sceviour und André Heim in die Haare. Der Kanadier zieht sogar einen Handschuh aus, lässt dann aber von Heim ab.
Eine starke Partie zeigt auch Torhüter Philip Wüthrich. Er behält nicht nur in der hektischen Schlussphase, als es Ambri während fast fünf Minuten ohne Keeper und mit zusätzlichem Feldspieler versucht, stets die Übersicht. Wüthrich strahlt Ruhe und Sicherheit aus, rettet einmal sogar gegen den alleine heranstürmenden Johnny Kneubuehler.
Mit einem Sieg wäre Ambri bis auf einen Punkt an den SCB herangekommen. Nun beträgt Berns Vorsprung auf Rang 11 sieben Zähler.

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