Stadttheater will auf den Waisenhausplatz
Da die Renovierung des Stadttheaters länger dauert als geplant, will das Konzert Theater Bern ein Provisorium auf dem Berner Waisenhausplatz errichten.
«Berns hässlichster Platz» könnte zum Kulturplatz werden: Das Stadttheater will während der Renovationszeit ab März 2016 provisorisch auf den Waisenhausplatz zügeln. Dort soll ein «Theaterkubus» bis Oktober 2016 als externe Spielstätte für das Konzert Theater Bern (KTB) dienen. Ein entsprechendes Baugesuch hat das KTB Ende April bei der Stadt eingereicht. Dies schreibt das KTB in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Geplant ist ein Provisorium, das rund 1000 Quadratmeter auf dem Waisenhausplatz einnehmen soll. Darin untergebracht wären neben der 120 Quadratmeter grossen Bühne eine Tribüne für 480 Zuschauer, ein Foyer mit Gastronomie, Theaterkassen, Garderoben und Sanitäranlagen. Der Kubus soll als Spielstätte für alle Sparten des Theaters dienen und auch Fremdveranstaltungen Platz bieten.
Kosten würde der Kubus laut dem KTB etwa 1,8 Millionen Franken, finanziert aus Eigenmitteln, Geldern von Sponsoren, Einnahmen aus der Vermietung des Kubus und, falls notwendig, aus Reserven des Sanierungsprojektes. Die zentrale Lage der externen Spielstätte sei ein wichtiges Kriterium gewesen: «Eine solche Spielstätte muss in der Mitte der Stadt entstehen», so KTB-Intendant Stephan Märki in der Mitteilung. Das Stadttheater habe eine Zentrumsfunktion und müsse unbedingt sichtbar bleiben.
Der Zeitdruck ist gross
Die Idee eines Provisoriums entstand Anfang Jahr, als bekannt wurde, dass sich der Umbau des Stadttheaters erneut verzögern wird. Damals wurde klar, dass die dritte Sanierungsetappe 2016 nicht wie geplant von Mai bis August, sondern von März bis Oktober dauern wird.
Ohne Provisorium würden, inklusive der Umbauphase 2017, vier Neuproduktionen und rund 70 Vorstellungen ausfallen. «Das wäre ein zu grosses Risiko gewesen», wird Märki in der Mitteilung zitiert. Gemäss seinen Angaben wäre es so unmöglich gewesen, für die entsprechende Zeit einen abwechslungsreichen Spielplan anzubieten.
Obwohl das Theater bei Bekanntgabe des neuen Sanierungsplans sofort mit der Planung des provisorischen Bauwerks begonnen habe, scheint die Zeit knapp zu sein. Einsprachen gegen das eingereichte Baugesuch darf es keine geben, einen Gang vor die Gerichte würde den Zeitplan wohl sofort in Gefahr bringen.
pd/zec
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