Sprachlupe: Mit Gebärden lässt sich alles sagen
Wie kommt das «Wunder» zustande, dass sich komplexe Sachverhalte mit Gebärden in ebenso kurzer Zeit darlegen lassen wie mit Worten?

«Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Gebärdensprachen eine Art improvisiertes Scharadespiel sind. Jahrhundertelang wurden diese Sprachen deshalb ignoriert oder sogar gezielt unterdrückt, und mancherorts werden sie es noch immer. Tatsächlich aber handelt es sich um natürliche menschliche Sprachen, die denselben Grundprinzipien folgen wie jede gesprochene Sprache auch.» Dies schrieb kürzlich der Hamburger Linguist Anatol Stefanowitsch in seiner Internetkolumne «Sprachlog» (auf Wissenslogs.de). Der Text trug den Titel «Die andere Sprachvielfalt der Schweiz» und wies auf das Online-Lexikon des Schweizerischen Gehörlosenbunds hin.