"Dem ist München wurscht"
Deutschlands Fussball-Ikone Franz Beckenbauer polterte am Galabend der Ehren-Captains der deutschen Nationalmannschaft auf der Burg Hardenberg.
Beckenbauer ist vor allem der bald einmal mögliche Abgang von Franck Ribéry ein Dorn im Auge: "Ich denke, den Uli Hoeness kann man ernst nehmen." Der Bayern-Manager hatte das Thema Mitte Juli für erledigt erklärt. Das schliesst aber nicht aus, dass Ribery Mitte 2010 den berüchtigten Paragraphen 17 der FIFA-Transferregelung ziehen könnte und dann in einem Jahr vorzeitig aus seinem bis 2011 laufenden Vertrag aussteigt.
Solch eine Gedankenspielerei bringt Beckenbauer auf die Palme: "Wozu schliesse ich denn einen Vier-Jahres-Vertrag, wenn ich nur drei Jahre bleiben will? Ribery ist nur zu Bayern gekommen, um sich einen Namen zu machen. Das ist ein Franzose, dem ist München wurscht." Auf den Einwand, immerhin habe die FIFA-Exekutive dieses Transferreglement beschlossen, reagierte Beckenbauer unwirsch: "Da war ich noch nicht dabei."
Rund 35 000 Euro flossen beim Galaabend an Spenden in die DFB-Stiftung Egidius Braun. Für diese eine beträchtliche Summe, aber ein Klacks im Vergleich zu den 94 Millionen Euro, die Real Madrid an Ablöse für Ronaldo bezahlt. Auch machte sich auch Ehrenspielführer Franz Beckenbauer vor knapp 200 Gästen seine Gedanken: "Der Irrsinn ist perfekt, aber der Fussball geht nicht kaputt. Er scheint sehr strapazierfähig zu sein. Aber die Alarmglocken schrillen."
Beckenbauer kündigte an, dass die Europäische Fussball-Union (UEFA) und der Weltverband FIFA vermutlich noch in diesem Jahr erste Pläne zu einer Eindämmung der Ablöse- und Gehaltsflut vorlegen werden: "UEFA-Präsident Michel Platini und verschiedene Arbeitsgruppen arbeiten intensiv daran."
Konkrete Ideen hat aber auch Beckenbauer, der sowohl im Fussball-Weltverband FIFA als auch in der Europäischen Fussball-Union UEFA in der Exekutive sitzt, nicht. Er weiss nur: "Gehälter von zehn Millionen Euro netto passen nicht mehr in die Landschaft." Gleichzeitig empfahl Beckenbauer den deutschen Vereinen, nicht zu laut zu schimpfen: "Das klingt dann nur nach dem Neid der Besitzlosen." Von Trainer Louis van Gaal erwartet Beckenbauer derweil die Titel, die Jürgen Klinsmann nicht geholt hat: "Der Anspruch des FC Bayern muss sein, alles zu gewinnen."
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