Spannung auf Sardinien
Italien Bei der Regionalwahl auf der Mittelmeer-Insel Sardinien zeichnete sich gestern Abend ein überraschender Ausgang ab: Herausforderer Ugo Cappellacci, Kandidat der in Rom regierenden Rechtsallianz, wies gemäss Hochrechnungen einen knappen Vorsprung auf den amtierenden Präsidenten der Region Sardinien, Renato Soru, auf. Nach Auszählung von rund einem Fünftel der Wahllokale lag Cappellacci bei 51 Prozent der Stimmen, Soru bei 45 Prozent.Bedeutsam ist die Entscheidung auf der gut 1,6 Millionen Einwohner zählenden Insel, weil Ministerpräsident Silvio Berlusconi die Wahl zu einem Kräftemessen der Regierung mit der Opposition hochstilisiert hat. Soru, der Kandidat der linken Demokratischen Partei, ist für Berlusconi ein Dorn im Auge: Nicht nur weil der umtriebige Regionspräsident sich vor seinem Einstieg in die Politik im Jahr 2004 als Gründer des Internet-Konzerns Tiscali einen Namen gemacht hatte und damit ein ähnliches Profil wie Berlusconi aufweist. Auch setzt sich Soru stark dafür ein, dass Sardinien nicht noch stärker durch protzige Villen und Hotels verschandelt wird – zum Ärger des italienischen Regierungschefs, der auf Sardinien ein Anwesen besitzt. Berlusconi sparte deshalb im Wahlkampf nicht mit heftigen Attacken auf den Regionspräsidenten, den er der Korruption und der Lüge beschuldigte. Soru wehrte sich umgehend, in dem er Anzeige wegen Verleumdung gegen Berlusconi einreichte. (rr)>
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