Spanische Bank Santander im Würgegriff der Euro-Krise
Madrid Europas Schuldenkrise und die miserable Wirtschaftslage in Spanien schnüren den Banken immer mehr die Luft ab.
Eine Risikovorsorge für faule Kredite brockten der Grossbank Santander zum Jahresauftakt einen Gewinnrückgang von fast einem Viertel auf 1,6 Milliarden Euro ein. Dabei stünden Abschreibungen von rund einer Milliarde Euro auf Geschäfte im spanischen Häusermarkt noch aus, sagte Santander-Chef Alfredo Saenz am Donnerstag. Die Finanzmärkte blicken nervös auf Spaniens Banken, die mit den Folgen des kollabierten Immobilienmarktes und steigenden Kreditausfällen in der gegenwärtigen Rezession zu kämpfen haben. Unter dem Druck der hohen Arbeitslosigkeit und des Abschwungs können immer mehr spanische Unternehmen und Privatpersonen ihre Kredite nicht bedienen. In den Santander-Büchern stieg der Anteil fauler Kredite deshalb bis Ende März auf fast vier Prozent, wie das grösste Geldhaus der Euro-Zone weiter mitteilte. Für solche Problemkredite stellte das Institut im ersten Vierteljahr 3,1 Milliarden Euro zurück. Die Abschreibungen von einer Milliarde Euro für problematische Immobilienkredite seien im Verlauf des Jahres geplant. Santander konnte die Probleme in der Heimat nur mit guten Geschäften in anderen Märkten wie Lateinamerika etwas ausgleichen. Vom jüngsten Comeback des Investmentbankings konnte die Bank dagegen kaum profitieren, da sie in dieser Sparte kaum vertreten ist. In Spanien bleiben die Probleme besonders gross. So wird das Euro- Land einer Umfrage zufolge seine Haushaltsziele in diesem und im nächsten Jahr klar verfehlen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) versuchte dagegen, mit Blick auf die Bankenbranche Spaniens die Wogen zu glätten: Die Geldhäuser hätten ausreichend Kapital, um die Rezession auszuhalten, erklärte der IWF am Mittwoch.
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