Spaniens mächtigster Banker ist tot
Emilio Botín erlag im Alter von 79 Jahren einem Herzinfarkt. Die Führung von Santander, Spaniens grösster Bank, dürfte aber in der Familie bleiben.

Der Chef von Spaniens grösster Bank Santander, Emilio Botín, ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Wie eine Sprecherin des Finanzinstituts bestätigte, erlag der einflussreichste Bankier des Landes am Dienstagabend in seinem Haus einem Herzinfarkt.
Banco Santander, die grösste Bank der Eurozone nach Börsenwert, teilte mit, der Aufsichtsrat werde heute einen Nachfolger für die Spitzenposition bestimmen. Erste Medienberichte deuteten darauf hin, dass Botíns Tochter Ana Patricia das Präsidentenamt übernehmen wird.
Familiensaga könnte weitergehen
Die 53-Jährige ist derzeit Chefin der britischen Tochter Santander UK. Spekulationen hatten die Bankmanagerin in der Vergangenheit immer wieder als Nachfolgerin ihres Vaters ins Spiel gebracht. Sollte sie ernannt werden, könnte die Familiensaga der Botíns weitergehen. Botíns Urgrossvater hatte die Bank im nordspanischen Seebad Santander 1857 mitbegründet.
Ihre heutige Grösse erlangte die Grossbank aber erst, nachdem Botín 1986 als Präsident das Ruder von seinem Vater übernommen hatte: Er mischte den heimischen Markt mit innovativen Produkten auf und kaufte Banken in Spanien und vor allem auch Lateinamerika auf. Später folgten Zukäufe auch in Europa, etwa Grossbritannien und Polen. In Deutschland ist Banco Santander ebenfalls seit Jahren präsent. Weltweit zählt sie 102 Millionen Kunden und hat mehr als 186'000 Mitarbeiter.
Als mächtigster Bankier Spaniens traf Botín immer wieder auch mit führenden Politikern Spaniens und Lateinamerikas sowie der spanischen Königsfamilie zusammen. Als Reaktion auf seinen Tod sank die Santander-Aktie am Mittwochvormittag um 1,8 Prozent, während der Hauptindex Ibex 35 rund ein Prozent abgab.
AP/rar
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