Gibt es Hoffnung für das «Nordkorea Afrikas»?
In Eritrea verzweifeln viele an einem Staatsdienst, der Sklaverei nahe kommt. Dank der Aussöhnung mit Äthiopien könnte dieser nun enden. Besuch in einem Land im Aufbruch.
Wenige Minuten vor Asmara sieht es kurz so aus, als würde dieser historische Flug sein Ziel doch nicht erreichen, nach dem sich viele an Bord seit Jahrzehnten sehnen. Es ist kurz nach Mittag am Mittwoch vergangener Woche, die grosse Boeing 787 Dreamliner der Ethiopian Airlines nähert sich der Hauptstadt Eritreas, der erste Direktflug seit 20 Jahren. Es sind nur noch Minuten bis zur Landung, man sieht schon Menschen auf den Strassen, aber noch immer stehen Passagiere in den Gängen, trinken Champagner, filmen mit Handys. Auch nicht durch die zunehmend eindringlichen Durchsagen sind sie auf ihre Plätze zu bewegen – eine Landung im Stehen, erst im letzten Moment werden sie von den Stewardessen auf ihre Sitze geschubst, alle lachen.