Rundgang zur SperrstundeSogar die Aarbergergasse ist verwaist
Kurz vor der Corona-Sperrstunde um 23 Uhr ist in der Stadt Bern bereits nichts mehr los.

Es ist 22.30 und im Leo's Pub an der Zeughausgasse ist an diesem Samstagabend kein einziger Gast zugegen. Im Leo’s kosten die Gin Tonics 8 Franken und die Shots 3.50. Über mangelnde Kundschaft kann sich der Laden normalerweise nicht beklagen. Nun flimmern die Musikvideos auf den vielen Bildschirme ins Leere. So etwas habe es hier noch nie gegeben, sagt die Frau an der Bar. «Wirklich noch gar nie.» Aber eben: «Massnahmen sind Massnahmen.» Blick auf die Uhr: In einer halben Stunde ist eh fertig. Sperrstunde.
Auch in der Aarbergergasse ist nichts los. Betrunkene Horden, die nach der Sperrstunde auf der Strasse fahrlässig weiterfeiern und das Virus verbreiten, sind nicht zu erwarten. Zwei Polizisten spazieren durch die verwaiste Partymeile und haben nichts zu tun.

Viele Lokale haben auch gar nicht erst geöffnet: Die Turnhalle ist zu. Ebenso die Taxi Bar oder der Kreissaal. Die Cuba Bar ist zwar geöffnet, aber wie das Leo’s kaum besucht. Ab und zu sieht man kleine Gruppen, meist junger Menschen, auf der Suche nach etwas Nachtleben. Viel davon ist nicht übrig geblieben.
Um Viertel vor elf kommt dann doch noch eine grössere Gruppe ins Leo’s. Luki hat Geburtstag. Zuerst Jägermeister, dann Shots für die ganze Runde. Happy Birthday! Noch bevor das Personal im Leo’s die Stühle auf die Tische stellt und dichtmacht, ist die Gruppe schon wieder weg. Da auch die Moonliner nicht mehr fahren, zieht es die wenigen Auswärtigen eher früher als später zum Bahnhof.
In der Rathausgasse sind die Leute vor einer Bar auch nach elf noch etwas sitzen geblieben. Die anderen Bars in der Strasse haben längst die Stühle hochgestellt. Es wird kalt. Bald wird ihnen der Alkohol ausgehen.
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Ganz nach dem Geschmack vieler Berner, endlich Ruhe.