«Sofortige Lösung» gefordert
Im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine drängt die EU auf eine rasche Beilegung des Konflikts. Die Versorgung mit Erdgas in der Schweiz ist laut dem Branchenverband nicht gefährdet.
Vertreter der EU-Kommission und der tschechischen Ratspräsidentschaft reisten gestern zu Gesprächen mit der ukrainischen Regierung nach Kiew. Für heute Dienstag ist ein Treffen mit Vertretern des russischen Gazprom-Konzerns geplant. Rumänien, Ungarn, Polen, Bulgarien und Tschechien klagen bereits über Lieferengpässe durch den Gaskonflikt. Die russischen Gaslieferungen nach Deutschland fliessen dagegen bisher weitgehend störungsfrei. Die grossen deutschen Gasimporteure E.ON Ruhrgas, Wingas, Verbundnetz Gas (VNG) und RWE Energy berichteten gestern übereinstimmend, sie erhielten derzeit alle vertraglich vereinbarten Mengen. Zwar habe es in den vergangenen Tagen vereinzelt geringfügige Lieferschwankungen gegeben. Doch handle es sich nicht um relevante Mengen, sagte ein Sprecher von E.ON Ruhrgas. Der Konkurrent RWE betonte: «Die Gaslieferungen nach Deutschland verlaufen störungsfrei.» Eine Prognose für die nächsten Tage wollte allerdings keines der Unternehmen abgeben. Sie betonten lediglich, auch bei eventuellen Lieferengpässen sei nicht mit Auswirkungen auf die Endkunden zu rechnen, da die fehlenden Mengen durch andere Lieferanten und den Rückgriff auf die vorhandenen Reserven ausgeglichen werden könnten. Ein Sprecher der EU-Kommission forderte dennoch in Brüssel «eine sofortige Lösung im Handelsstreit zwischen Russland und der Ukraine und eine Wiederaufnahme der Gaslieferungen in die EU in vollem Umfang». Mehrere östliche EU-Staaten hatten am Wochenende eine Verminderung der Gaslieferungen aus Russland gemeldet, die durch Pipelines in der Ukraine gepumpt werden.70 Prozent aus WesteuropaAuf die Schweiz hat der Gaskonflikt laut dem Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) keine Auswirkungen. Die Versorgung mit Erdgas erfolge ohne Einschränkungen, teilte der VSG gestern mit. Und auch weiterhin werde im Zusammenhang mit dem Konflikt keinerlei Beeinträchtigung der Erdgasversorgung erwartet. Das importierte Erdgas wird zu über 70 Prozent in der Region Westeuropa und Skandinavien gefördert. Rund ein Fünftel des importierten Erdgases stammt aus Fördergebieten in Russland. (ap)>
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