Auktion von Dianas BriefenSo sehr litt Lady Di während der Scheidung von Charles
Über 25 Jahre war Prinzessin Dianas Korrespondenz unter Verschluss. Nun werden die Briefe versteigert – und geben neue Einblicke in das Innenleben der Prinzessin.

Ungeschönt beschreibt Prinzessin Diana in den nun veröffentlichten Briefen, wie schlecht es ihr während ihrer verbittert ausgefochtenen und sehr öffentlichen Scheidung vom damaligen Prinzen Charles ging. Sie enthüllte auch, dass sie der Trennung nie zugestimmt hätte, wenn sie gewusst hätte, dass die Scheidung so «verzweifelt und hässlich» sein würde. Die Adressaten der emotionalen Briefe: ihre engen Freunde Susie und Tarek Kassem, ein Ehepaar, das die Prinzessin 1995 bei einem ihrer regelmässigen Besuche im Royal Brompton Spital kennen gelernt haben soll.
Nun will das in London lebende Paar 32 Briefe, die Diana Ende 1995 und im Laufe des Jahres 1996 an es geschrieben hat, versteigern. Denn wie die Kassems auf der Auktionswebsite zitiert werden, ist der Besitz der Dokumente eine Verantwortung, die sie nicht an ihre Kinder oder Enkelkinder weitergeben wollen. Stattdessen sollen die Briefe bei einer Auktion einzeln versteigert werden – und geschätzt 90’000 Pfund, also umgerechnet rund 102’000 Franken, einbringen. Den Erlös wollen die Kassems dabei an Wohltätigkeitsstiftungen spenden, die Prinzessin Diana zu Lebzeiten ebenfalls unterstützt habe.
Charles und Diana hatten im Jahr 1981 geheiratet und 1992 offiziell ihre Trennung bekannt gegeben. Die Scheidung wurde jedoch erst am 28. August 1996 vollzogen – wie sehr diese Zeit Diana aufwühlte, zeigt etwa ein Brief vom 28. April 1996. Darin entschuldigte sich Diana bei den Kassems dafür, dass sie den gemeinsamen Besuch der Oper «Tosca» absagen musste, weil die Scheidung sie so belastete.
«Ich bin sehr gerührt, wie sehr ihr beide mich beschützt … das bin ich nicht gewohnt!»
«Ich mache eine sehr schwierige Zeit durch, und der Druck ist gross und kommt von allen Seiten», schrieb Diana. «Es ist manchmal zu schwierig, den Kopf oben zu halten, und heute stehe ich kurz vor dem Zusammenbruch und sehne mich nur danach, dass diese Scheidung durch ist, denn die möglichen Kosten sind enorm.»
Mit den Kassems schien Diana ein sehr vertrautes Verhältnis zu haben. Wie aus den Briefen zu erfahren ist, feierte sie mit dem Ehepaar im Jahr 1995 sogar Weihnachten, während die Kinder William und Harry die Festtage mit ihrem Vater und der Queen in Sandringham verbrachten. Somit war Diana an Weihnachten nicht, wie zu dieser Zeit in der Presse gemunkelt wurde, allein im Kensington Palace.

In vielen der Briefe bedankte sich die Prinzessin überschwänglich bei den Kassems für Geschenke wie Meditationsbücher und Aromaöle sowie ihre emotionale Unterstützung. «Danke, dass ihr all meinem Gequatsche zuhört», schrieb Diana und holte schliesslich zum Seitenhieb gegen die königliche Familie aus: «Ich bin sehr gerührt, wie sehr ihr beide mich beschützt … das bin ich nicht gewohnt!»
Diana vermutete, dass ihr Telefon abgehört wird
In einem anderen Brief weihte Lady Diana das Paar auch in ihren Verdacht ein, dass ihr Telefon «ständig abgehört» und die Aufnahmen ihrer privaten Gespräche an die königliche Familie weitergegeben würden. Diese Behauptung wurde bereits in der fünften Staffel der populären Netflix-Serie «The Crown» thematisiert.
Tatsächlich kam später heraus, dass die Boulevardzeitung «Daily Mirror» jahrelang die Mailbox von Paul Burrell, Dianas ehemaligem Butler und Vertrauten, abgehört hatte. Der Zeitungsverlag musste Burrell deshalb vergangenes Jahr eine Entschädigung zahlen.
Die Versteigerung der Briefe findet am 16. Februar in der Stadt Penzance im britischen Cornwall statt und wird vom Auktionshaus Lay’s durchgeführt.
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