Geldblog: Coop statt Bank?So funktioniert die Depositenkasse
Mit der Depositenkasse bietet Coop ihren Mitgliedern spesenfreie Konten mit Zins. Die Vor- und Nachteile.

Würde gerne wissen, wie Ihre Beurteilung zur Coop-Depositenkasse aussieht. Das ist ja keine Bank. Wie sieht die Sicherheit und Deckung hier mit welchem Betrag aus? Leserfrage von M.L.
Die Coop-Depositenkassen ist tatsächlich – wie es auch der Name schon sagt – keine Bank. Mit dieser Institution will der Detailhandelskonzern Coop seinen Mitgliedern kostengünstige Anlagemöglichkeiten bieten. Allerdings ist das Dienstleistungsangebot für Sparer und Anlegerinnen sehr beschränkt. Zur Auswahl steht ein Depositenkonto, bei dem man Gelder parkieren kann.
Der grosse Pluspunkt dieses Konto besteht darin, dass man von einer spesenfreien Kontoführung und vergleichsweise attraktiven Zinsen profitiert. Viele Banken verrechnen heute für die Kontoführung pro Monat drei bis fünf Franken. Man spart bei der Coop-Depositenkasse somit zwischen 36 und 60 Franken pro Jahr an Gebühren. Bei den meisten Banken erhält man für liquide Mittel auf dem Konto längst keinen Zins mehr. Bei der Coop Depositenkasse werden auf Einlagen derzeit immerhin noch 0,2 Prozent Zins ausbezahlt, womit man die Teuerung teilweise ausgleichen kann. Negativzinsen werden keine verrechnet.
Die Coop-Depositenkasse bietet keine Einlagensicherung und untersteht auch keinem gesetzlichen Einlagenschutz.
Wichtig zu wissen ist, dass wenn man neu Gelder auf dem Depositenkonto parkiert, diese einer Mindesteinlagedauer von sechs Monaten unterstehen. Danach ist man wieder frei. Eine Alternative zum Depositenkonto bietet die Depositenkasse mit ihren Kassenobligationen. Diese sind wegen der tiefen Zinsen ausser Mode geraten, eignen sich aber nach wie vor, um Gelder sicher zu platzieren. Hier kann unter verschiedenen Laufzeiten ausgewählt werden. Bei Kassenobligationen mit einer Laufzeit von acht Jahren gibt es immerhin 0,8 Prozent Zins. Darüber hinaus kann man bei der Coop Depositenkassen zu günstigen Konditionen Fremdwährungen wechseln: Auch der Fremdwährungswechsel ist spesenfrei. Zudem können ebenfalls spesenfrei Goldvreneli erworben werden.
Punkto Sicherheit ist es so, dass die Coop-Depositenkasse die Betriebskasse der Coop-Gruppe Genossenschaft ist und in die Direktion Finanzen des Konzerns integriert ist. Weil sie keine Bank ist, hat sie auch keine Bankenlizenz und untersteht somit auch nicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Während Banken in der Schweiz der Einlagensicherung Esisuisse angeschlossen sind und deren Einlagen dem gesetzlichen Einlagenschutz bis maximal 100’000 Franken pro Kunde unterstehen, bietet die Coop-Depositenkasse keine Einlagensicherung und untersteht auch keinem gesetzlichen Einlagenschutz.
Vielmehr haftet die Coop-Gruppe Genossenschaft für sämtliche Einlagen mit ihrem gesamten Vermögen. Wenn der Detailhandelskonzern Coop zusammenbrechen würde, wären Ihre Einlagen bei der Coop-Depositenkasse gefährdet. Dieses Risiko stufe ich allerdings als gering ein, zumal Coop sehr erfolgreich wirtschaftet.
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