Schweizer Routiniers: Solid statt gut
Die 200-m-Sprinter Marco Cribari (20,81) und Marc Schneeberger (20,91) sind an der WM in den Viertelfinals deutlich gescheitert.
Marc Schneeberger ist ein Routinier. Der Berner ist 7-facher 200-m-Meister und war an EM (06), WM (07) und Olympischen Spielen (08). Doch diese Erfahrung brachte ihm gestern in Berlin wenig. An Usain Bolt lag es kaum, obschon der in seiner Serie lief. Denn der Schweizer und der Jamaikaner absolvierten unterschiedliche Rennen. Bolt sprintete locker an der Spitze, Schneeberger verkrampfte sich, wie schon an anderen Grossanlässen, und war früh in Rücklage. Die 20,91 waren eine Enttäuschung, schliesslich hatte sich Schneeberger im Vorlauf am Morgen in 20,76 präsentiert und im Vorfeld gar mit Bestzeit und Halbfinaleinzug spekuliert.20,62 hätten gereichtBesser war in der zweiten Runde Disziplinenkollege Marco Cribari, der Schneeberger bereits zur EM, WM und zu Olympia begleitet hatte. Wie Schneeberger war er in 20,81 aber langsamer als am Vormittag (20,80). Der 23-Jährige, angereist mit einer Saisonbestzeit von 20,58, hielt im Gegensatz zu Schneeberger jedoch besser mit. Was beide ärgern musste: 20,62, also eine Zeit, die beide in dieser Saison schon unterboten, hätten für den Einzug in die Halbfinals gereicht. Zumindest Cribari war trotzdem zufrieden: «Ich fühlte mich gut, war fast auf Augenhöhe mit deutlich stärkeren Gegnern.» In der Schlussabrechnung klassierte sich Cribari als 21., Schneeberger als 24.Lisa Urech chancenlosGanz ohne Erfolgsdruck durfte Lisa Urech antreten. Die Bernerin sollte in Berlin einfach davon profitieren, bereits mit 20 Jahren an einer WM dabei sein zu können. Zumal Urech in einen Vorlauf mit vielen Spitzenläuferinnen eingeteilt worden war, den die Mitfavoritin Priscilla Lopes in der Weltklassezeit von 12,56 gewann. In 13,36 Sekunden – 35 Hundertstel über ihrer Bestleistung – war Urech aber chancenlos auf einen Halbfinalplatz. Wobei es wie bei den Sprinterkollegen dafür nicht eines Exploits bedurft hätte. 13,19 hätten ihr zum Weiterkommen gereicht. Und auch Diskuswerfer Daniel Schaerer, schweizerisch-amerikanischer Doppelbürger, schied mit 58,50 m deutlich aus.Christian Brüngger, BerlinMehr zur WM Seite 15>
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