Was von den Pionieren der Drogenpolitik blieb
Methadon oder Therapie: Das sollte keine Frage der Ideologie mehr sein. Doch die alten Gräben sind noch da.

Der Text trug den Titel «Friedhofsgefühle». Erschienen im letzten November im «Magazin», geschrieben von André Seidenberg, Zürcher Drogenarzt und Pionier der Heroin- und Methadonabgabe. Darin finden sich zwei Sätze, die wie eine Bankrotterklärung der Schweizer Drogenpolitik klingen. Sie lauten: «Noch gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für den langfristigen Nutzen von Prävention und abstinenzorientierter Therapie. Rückfälle sind nach Entzugsbehandlungen fast zwangsläufig, und sie enden durch Überdosis nicht selten tödlich.»