Potenzielle Terroristen früher erkennen
Die gefährlichen Islamisten von den Wichtigtuern unterscheiden – dieser Aufgabe haben sich Zürcher Forscher angenommen.
Wissenschaftler des Amtes für Justizvollzug Zürich haben ein Verfahren zur Identifikation potentieller Attentäter entwickelt. Angewendet wird ihre Forschung seit wenigen Wochen beim deutschen Bundeskriminalamt, das mit der Methode die Daten aller Gefährder analysiert.
Ziel ist, die wirklich gefährlichen Islamisten von den Wichtigtuern zu unterscheiden und so die lange Liste der Verdächtigen zu reduzieren, wie die «SonntagsZeitung» berichtet.
Polizei verzettelt sich
Laut Professor Jérôme Endrass werden zu viele Ungefährliche überwacht, und dafür fehlen die Ressourcen für die wirklich gefährlichen Täter. «Das grösste Problem sind heute nicht Täter, die nicht auf dem Radar erscheinen, sondern pauschale Risikomodelle, wegen denen sich die Polizei verzettelt. So kommt es zu Attentaten von Jihadisten, die den Behörden eigentlich bekannt waren.»
Und: «Es geht um Gewalt, also muss man nach Gewalt fragen, losgelöst von Extremismus oder Religion. Die Gewaltforschung lehrt, dass jene die Handlungsschwelle überschreiten, die Gewalterfahrungen hatten – ob im Krieg, oder über eine Faszination für Waffen. Vorstrafen wegen Gewalt sind viel relevanter als gepostete Hinrichtungsvideos.»
In der Schweiz gibt es laut Angaben der Behörden rund 90 Personen, von denen eine «ernsthafte Bedrohung» ausgeht.
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