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Drei Teenager vergiften sich mit Einweg-Grill
Die Polizei hat in einem Iglu-Zelt im deutschen Holdorf drei Jugendliche tot aufgefunden. Offenbar gingen sie zusammen in den Freitod. Sie trafen Vorkehrungen, damit sie niemand finden würde.
Brandlöcher, die durch Wegwerfgrills entstehen, verursachen den Stadtgärtnereien hohe Kosten. Nun fordert der grüne Zürcher Nationalrat Bastien Girod die Gebührenkeule.
Sie sind klein und handlich, und man muss sie nach dem Gebrauch nicht putzen: die Einweggrills. Diesen Sommer sind sie besonders populär. Das hat auch seine Folgen: Stadtgärtner sehen sich vermehrt mit Brandlöchern in Wiesen konfrontiert. Nach Angaben der Stadt Zürich kostet die Reparatur pro Brandloch 300 Franken – zehnmal mehr als ein Grillabend mit Würsten, Chips, Brot, Salat, Getränken und Einweggrill. Allein in der Stadt Zürich fallen deswegen pro Sommer Kosten von rund einer halben Million Franken an. Ausserdem dauert es mehrere Wochen, bis ein solches Loch zugewachsen ist.
Der grüne Zürcher Nationalrat Bastien Girod hat genug. Heute Morgen forderte er auf Twitter, dass die Reparaturkosten von 300 Franken pro Brandloch gleich beim Verkauf von Einweggrills verrechnet werden sollten – oder aber diese verboten würden. In der kommenden Herbstsession möchte Girod einen entsprechenden Vorstoss einreichen. «Bei Elektroartikeln bezahlt man ja auch schon beim Kauf eine Entsorgungsgebühr», sagt er gegenüber DerBund.ch/Newsnet. Als Kompromiss stellt sich der Nationalrat vor, dass Wegwerfgrills neu über Beine verfügen, dank denen in sicherer Distanz zum Boden grilliert werden kann. «Dann würde sich auch das Verrechnen einer Gebühr erübrigen.» Eine isolierende Unterlage, die das Gras vor Verbrennungen schützt, findet Girod weniger sinnvoll. Dies sei im Gegensatz zu Beinen am Grill schwierig zu kontrollieren für die patrouillierende Polizei.
Migros erwägt Verzicht auf Einweggrills
Ein Verbot von Einweggrills könnte auf den Kanton Basel-Stadt zukommen: Grossrat Heinrich Vischer (LDP) will sie aus Basler Parks verbannen, wie die «Basler Zeitung» kürzlich berichtete. Im Juli reichte er eine entsprechende Interpellation ein. Darin fordert er, dass Grossverteiler künftig keine solchen Grills mehr verkaufen dürfen. Jetzt muss sich die Regierung damit befassen.
Migros hat bereits reagiert: Man denke darüber nach, ob man nächstes Jahr auf die Einweggrills verzichten wolle, sagte eine Mediensprecherin am Dienstag gegenüber «20 Minuten». Coop hingegen zieht dies nicht in Betracht. Wie ein Sprecher gegenüber der Zeitung sagt, entspreche der Einweggrill einem Kundenbedürfnis, und man wolle den Kunden Wahlfreiheit bieten. Die Hinweise auf der Verpackung, welche die korrekte Anwendung des Grills zeigen, seien neulich optisch vergrössert worden.
Fähnchen in Brandlöcher stecken
Auf die Einweggrillschäden und die Folgekosten macht neuerdings die Stadt Zürich in einer Kampagne aufmerksam. Dabei werden auf verschiedenen Zürcher Wiesen Fahnen in jedes einzelne Brandloch gesteckt (siehe Bildstrecke). Das Bild, das sich dabei ergibt, ähnelt demjenigen eines Soldatenfriedhofs.
Auf den Fähnchen wird darauf hingewiesen, dass die Grillschale mindestens 30 Zentimeter über dem Boden verwendet werden soll, um den Rasen nicht zu versengen. Mit den Fähnchen bestückt werden die Bäckeranlage und die Fritschiwiese sowie Teile vom Zürichhorn und Arboretum.
DerBund.ch/Newsnet
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