«Eigentlich ist es gar kein Debakel»
Beschaffungsprozess, Transparenz und Geheimhaltung: Luftwaffen-Chef Markus Gygax nimmt Stellung zum Streit um den Gripen-Kampfjet.
Laut dem von der «SonntagsZeitung» veröffentlichten Evaluationsbericht genügt der Gripen den Schweizer Anforderungen nicht. Markus Gygax, der oberste Schweizer Fliegeroffizier, erwidert, es sei eben nicht der Evaluationsbericht veröffentlicht worden, sondern Berichte von 2008 und 2009, die nur einen Teilaspekt des Evaluationsberichts berücksichtigen. Es habe viele weitere Berichte gegeben, die zusammengefasst und laufend aktualisiert wurden. Demnach genüge der Gripen. Der Bundesrat habe dann auch die politischen Aspekte berücksichtigt, um eine Entscheidung für die nächsten Jahrzehnte zu fällen.
Muss man mehr Transparenz schaffen, um ein solches Debakel zu verhindern? «Eigentlich ist es gar kein Debakel», findet Gygax. «Man macht eines daraus, weil jetzt ein Teilbericht veröffentlicht wurde, der aber nicht das Gesamtbild schildert». Und das sei ganz wesentlich. Denn der Bundesrat entscheide aufgrund des Gesamtbilds.
«Mit der grössten Diskretion»
Der Luftwaffenchef stellt nicht in Abrede, dass die Situation, die nun entstanden ist, mit mehr Transparenz hätte entschärft werden können. Doch das sei nicht möglich, weil sich die Schweiz zur Geheimhaltung verpflichtet habe. Die Rüstungsindustrie der Lieferländer präsentiere Militärgeheimnisse. Deshalb sei es ausserordentlich wichtig, dass die Schweiz das Verfahren «mit der grössten Diskretion» gestalte. Der nun öffentlich gewordene Bericht sei vertraulich und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
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