Die «Nacht der langen Messer» soll es richten
Die SP hört die SVP-Kandidaten für den Bundesrat an. Parallel läuft die Suche nach einem Sprengkandidaten.

Der Tessiner SVP-Bundesratskandidat Norman Gobbi fühlt sich offensichtlich wohl im Bundeshaus. Auch gestern, zwei Tage vor der Bundesratswahl, verbrachte er den Tag in den Vorzimmern des Parlaments; gab Interviews, scherzte mit Journalisten und Parlamentariern.
Heute Nachmittag dürfte es etwas weniger angenehm werden für den Lega-Staatsrat. Er muss sich nämlich den kritischen Fragen der Sozialdemokraten stellen. Ihre Fraktion führt als Letzte ein Hearing mit den drei SVP-Kandidaten durch. Dem Vernehmen nach wurden so viele Fragen eingereicht, dass die Verantwortlichen eine Auswahl treffen müssen. Gobbi müsse sicher auch seine Beziehung zum ehemaligen italienischen Lega-Nord-Chef Umberto Bossi offenlegen, sagt ein SP-Nationalrat. Doch selbst wenn der Tessiner mit seinem Auftritt bei der SP-Fraktion punkten kann – für viele SP-Parlamentarier bleibt der Lega-Politiker aus politischen Gründen unwählbar. Starke politische Vorbehalte gebe es ebenfalls beim Zuger Nationalrat Thomas Aeschi, heisst es. Weder Kritik noch Lob ist derzeit zum Waadtländer Guy Parmelin zu hören.