Die Hockey-Awards von TamediaSchwedische Strategen regieren das Schweizer Eishockey
Servettes Henrik Tömmernes wurde als wertvollster Spieler ausgezeichnet, Stefan Hedlund vom Überraschungsteam Lakers als Coach des Jahres. Die Wahlen im Überblick.

Die Tamedia-Awards der Besten der Regular Season sind längst eine Institution im Schweizer Eishockey. Seit der Saison 2003/04 werden die Coaches und Captains der National-League-Teams befragt, welche Gegner sie am meisten überzeugten.
In den Anfangsjahren räumten die Nordländer gross ab: In den ersten fünf Umfragen wurde viermal ein Finne zum wertvollsten Spieler gewählt: Ville Peltonen, Petteri Nummelin und zweimal Kimmo Rintanen. Doch zuletzt waren es andere, die herausstachen. Als erst zweiter Schwede seit Henrik Zetterberg (2012/13) hat nun Henrik Tömmernes den Titel des MVP gewonnen.
Die 58 Punkte des Genfer Strategen sind eine neue Bestmarke für einen schwedischen Verteidiger in der Schweiz. Tommy Sjödin hatte für Lugano 1996/97 einst 51 Punkte geskort. Die 83 Punkte Ron Wilsons für den HC Davos (1984/85) stammen aus einer anderen Zeit. Tömmernes ist übrigens seit 18 Jahren erst der zweite Verteidiger, der zum wertvollsten Spieler gewählt wird: nach Petteri Nummelin (2004/05).
Der 31-Jährige setzte sich mit einer Stimme Vorsprung gegenüber Liga-Topskorer Roman Cervenka durch, der die Lakers zum Erstaunen aller auf Rang 4 führte. Dafür wurde Stefan Hedlund zum Coach des Jahres gewählt. Der 46-Jährige, bis vor kurzem vielen noch kein grosser Begriff, hat in seiner Premierensaison am Obersee einen Kulturwandel bewirkt – die Lakers sind von den sympathischen Verlierern zu einem Spitzenteam geworden.
Zum Aufsteiger des Jahres wurde Gottérons Nathan Marchon erkoren, bei dem mit 25 der Knopf aufging. Lange ein verlässlicher Mitläufer, ist er zum Goalgetter geworden: Er traf in dieser Saison (20-mal) fast so oft wie zuvor in seiner ganzen National-League-Karriere (22-mal). Den Titel des besten Goalies teilen sich Leonardo Genoni (Zug) und Reto Berra (Fribourg), obschon der Davoser Sandro Aeschlimann die statistische Nummer 1 der Liga wäre.
Sie alle würden ihre Saison im Playoff gern krönen. Von den bisherigen MVPs schafften es danach deren vier, in der gleichen Saison auch Meister zu werden: Reto von Arx (2010/11), Roman Wick (2013/14), Mark Arcobello (2016/17) und Jan Kovar (2020/21). Das ist, natürlich, auch Henrik Tömmernes’ grosses Ziel.
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