Unentschieden in LausanneSchwache zweite Hälfte kostet den FC Thun zwei Punkte
Aufwärtstrend gestoppt: Thun zeigt auswärts gegen Stade-Lausanne-Ouchy eine schwache zweite Halbzeit und muss sich mit einem 2:2-Unentschieden begnügen.

Der Start in die Partie verspricht so viel: Es ist eine gute Viertelstunde gespielt, als der FC Thun gegen den FC Stade-Lausanne-Ouchy schon 2:1 führt. So kann es weitergehen, denkt sich wohl manch einer auf der Lausanner Pontaise. 653 Personen haben am Samstagabend den Weg ins Stadion gefunden. Doch ab diesem Zeitpunkt verliert das Spiel sukzessive an Attraktivität.
Aber von vorne: Thun beginnt die Partie ohne den gesperrten Marco Bürki – Nicolas Sutter zieht sich die Captainbinde an – und den angeschlagenen Leonardo Bertone. Für die beiden stehen Nias Hefti und Fabian Rüdlin in der Startaufstellung. Und die Gäste aus dem Oberland legen los wie die Feuerwehr: erster Angriff, erstes Tor. Nicolas Lüchinger kommt über rechts aussen, spielt den Ball in den Strafraum. Dort verpasst Roland Ndongo, Gabriel Kyeremateng steht aber genau richtig. Es ist sein vierter Treffer in dieser Saison. Die mitgereisten Thuner Fans können bereits jubeln.

Zwei Grosschancen
Danach geht es Schlag auf Schlag. In der vierten Minute verzieht Miguel Castroman aus zehn Meter nur knapp. Fünf Minuten später legt Ndongo nach einem Konter über links herrlich zurück auf Nicolas Lüchinger. Der trifft den Ball aus bester Position nicht richtig. In der 15. Minute sind es die Lausanner, die jubeln. Gleich drei Thuner Verteidiger schaffen es nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu spielen. Alban Ajdini stochert erfolgreich nach: 1:1. Direkt im nächsten Angriff beschäftigt Ndongo drei Lausanner und wird gefohlt. Kyeremateng trifft per Foulpenalty souverän in die untere linke Ecke: 2:1 für Thun.
Für einmal sind nicht die Thuner die spielbestimmende Mannschaft.
Die drei frühen Treffer scheinen vor allem die Thuner etwas aus dem Konzept zu bringen. Für einmal sind nicht sie die spielbestimmende Mannschaft. Es ist Lausanne, das sehr aufsässig spielt und deutlich mehr Ballbesitz hat. Der Club entstand 2000 aus der Fusion von FC Stade Lausanne und FC Ouchy. Seit 2019 spielt das Fanionteam in der Challenge League. In der 25. Spielminute hat Thun Glück: Verteidiger Jan Bamert drückt Lausannes Zachary Hadji im Strafraum zu Boden. Schiedsrichter Luca Piccolo entscheidet auf Abstoss. Nach diesem Startfuriosum fehlen auf beiden Seiten die klaren Chancen.
Oberlin kann sich nicht entfalten
Nach dem Pausentee ist es schon wieder Kyeremateng, der zum vermeintlichen 3:1 für Thun trifft. Schiedsrichter Piccolo hat aber ein Foul des Deutschen an Verteidiger Rayan Kadima gesehen. Thun-Trainer Mauro Lustrinelli bringt Dimitri Oberlin für Roland Ndongo. Der 24-Jährige, der vier Champions-League-Tore auf seinem Konto hat, ist in seinem ersten Spiel für Thun ein Aktivposten. Er tut sich aber schwer, denn Lausanne hat seine Hausaufgaben gemacht: Oberlin wird meist von gleich zwei Waadtländern eng gedeckt. In der 87. Spielminute dann vernascht er Aussenverteidiger Lucas Pos, bei Lausanne-Captain Lavdrim Hajrulahu ist aber Endstation.

Der FC Thun kann in den zweiten 45 Minuten nicht an die überzeugenden Leistungen in den vergangenen Partien anknüpfen. Das Pressing ist nicht mehr ganz so konsequent, im Angriff kommen zu viele Pässe nicht an. Darum ist das 2:2 wohlverdient, Torschütze ist wiederum Ajdini. Er lupft den Ball in der 60. Spielminute herrlich über Thun-Torhüter Andreas Hirzel vorbei ins Tor. Die letzten zwei Aktionen des Spiels gehören übrigens auch dem Heimteam. Hirzel hält aber das 2:2 und damit einen Punkt fest.
Damit bleibt der FC Thun auch nach der achten Runde in der unteren Tabellenhälfte stecken. Die zehn Punkte reichen für Rang 7. Leader ist wieder der FC Wil. Am Freitag (19.30 Uhr) spielt Thun in der 2. Runde im Cup auswärts gegen Ligakonkurrent Neuchâtel Xamax. Das Team von Jeff Saibene ist bisher in der Liga sieglos.
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