Energie einsparenSchluss mit Warmduschen – Hannover stellt warmes Wasser ab
Als erste deutsche Grossstadt lanciert die Landeshauptstadt von Niedersachsen ein Massnahmenpaket, um den Energieverbrauch zu senken. Davon betroffen sind unter anderen Sporthallen und Schwimmbäder.

Die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover will auf den drohenden Gasmangel reagieren und hat ein Massnahmepaket zum Energiesparen gestartet.
Das Paket beinhaltet sowohl das Abschalten aller öffentlicher Brunnen und die Einstellung der Gas-Beheizung bei städtischen Bädern. Kalt bleiben künftig somit die Duschen von Schwimm- und Freibädern, aber auch in Sport- und Turnhallen wird kein warmes Wasser mehr aus den Duschen kommen.
Ziel sei es, Hannovers Energieverbrauch aufgrund des drohenden Gasmangels um 15 Prozent zu senken, sagte Oberbürgermeister Belit Onay am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Die Lage sei unberechenbar, man sehe sich in der Verantwortung und müsse vorangehen. «Jede gesparte Kilowattstunde schont die Gasspeicher», so der Grünen-Politiker.
Zudem werde laut Onay die Raumtemperatur in den städtischen Gebäuden auf maximal 20 Grad begrenzt, für Technik- und Lagerräume gelte eine Spanne von 10 bis 15 Grad. Auf die nächtliche Beleuchtung des Rathauses, der Museen und anderer Sehenswürdigkeiten werde ebenso verzichtet.
Berlin schaltet Strahler an 200 Sehenswürdigkeiten ab
Auch Berlin wechselt in den Sparmodus. Aus Energiespargründen werden die Strahler an insgesamt 200 bekannten Gebäuden abgeschaltet. Bereits seit Mittwoch werden sechs Bauwerke und Wahrzeichen nicht mehr angestrahlt, wie die Senatsumweltverwaltung mitteilte. Dazu gehören demnach unter anderem der Dom und die Marienkirche.
Die Beleuchtung aller 200 Gebäude und der damit verbundenen 1400 Strahler soll in drei bis vier Wochen abgeschaltet werden. Die Mitarbeitenden einer Elektrofirma sollen demnach pro Tag rund hundert bis 120 Strahler ausser Betrieb setzen, diese jedoch nicht demontieren. Nicht mehr angestrahlt werden dann unter anderem die Siegessäule, die Staatsoper, das Rote Rathaus und das Schloss Charlottenburg.
«Angesichts des Kriegs gegen die Ukraine und der energiepolitischen Drohungen Russlands ist es wichtig, dass wir möglichst sorgsam mit unserer Energie umgehen», teilte Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) mit. Das gelte auch und gerade für die öffentliche Hand. Die Abschaltung der Strahler sei in dieser Situation «gut vertretbar, auch um einen sichtbaren Beitrag zu leisten».
red
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