Schlittschuhlaufen: «Noch ist es zu unsicher»
Die einen messen täglich, andere Behörden versuchen sich mit Verboten aus der Verantwortung zu ziehen. Schlittschuhlaufen auf Seen ist reizvoll, aber erst ab einer Eisdicke von 12 Zentimetern möglich.
Des einen Freud, des andern Leid: Während viele Fussgänger und Autofahrer ungeschickt über vereiste Trottoirs und Strassen schlittern, freuen sich Schlittschuhläufer über spiegelglatte gefrorene Eisflächen. Zurzeit ist Eislaufen in Bern aber nur auf Kunsteisbahnen möglich, gegen Eintritt in der Ka-We-De und im Weyermannshaus sowie gratis auf dem Bundesplatz. Wenn die Kälte anhält, könnte Schlittschuhlaufen zumindest auf den kleinen Berner Seen wieder einmal möglich werden. «Noch gibt es nicht genug Eis auf dem Egelsee», sagte Patrick Sutter, Kopräsident vom Schosshalde-Ostring-Murifeld-Leist. Weil es darauf geschneit habe, gleiche die Oberfläche zudem einer Mondlandschaft. Mit erneutem Schneefall und Wasser könnten die Unebenheiten innert einer Woche ausgeglichen werden, sagt Sutter.Fleissig Eisdicken gemessen werden auch in Thun: Auf dem Lachenkanal hat Urs Niklaus von der Abteilung Sicherheit der Stadt gestern Nachmittag 7 bis 20 Zentimeter Eis gemessen. «Noch ist es zu unsicher, das Eis muss überall mindestens 12 Zentimeter dick sein», sagt er. Vorab an den Rändern reiche die Eisdicke noch nicht – er werde aber am Donnerstag erneut zum Messen ausrücken. Täglich gemessen wird auch auf dem Burgseeli in Ringgenberg, gestern betrug die Eisdicke laut Gemeindeverwaltung 7 Zentimeter.Die Wetterprognosen künden für die nächsten Tagen weiterhin kaltes Wetter an. «Bis Mittwoch besonders kalt», sagt Urs Graf von Meteotest Bern. Danach werde es ein bisschen wärmer, die Temperaturen blieben aber auch tagsüber im Minusbereich. Am Wochenende erwartet Graf Temperaturen von minus 2 Grad Celsius.«Auf eigene Verantwortung»Egal wie lange und wie kalt es bleibt, nur «auf eigenes Risiko» könne der Moossee in Moosseedorf betreten werden, heisst es auf der Gemeindeverwaltung. Das Eis werde nicht gemessen und der See nicht freigegeben. Im Jahr 2002 brach ein Mann in der Nacht im Eis ein und ertrank. Seither ist das Betreten des zugefrorenen Sees verboten. Ähnlich tönt es aus Gerzensee: Gemessen werde nicht, wer den See betrete, tue dies auf eigene Verantwortung. Der Gerzensee ist Privateigentum des Studienzentrums Gerzensee, eine Stiftung der Schweizerischen Nationalbank. «Es ist ein Naturschutzgebiet. Mit Schildern weisen wir darauf hin, dass der See gesperrt ist», sagt Clemens Stampfli vom Studienzentrum Gerzensee. Auch wenn die Eisdicken von den Behörden nicht kontrolliert werden, lassen sich Schlittschuhläufer erfahrungsgemäss nicht vom Vergnügen, in der Natur eiszulaufen, abhalten: Regelmässig frieren auch Uebeschi-, Amsoldinger- und Dittligsee im Thuner Westamt zu, und trotz Verbot wird die Gelegenheit jeweils rege genutzt. Natureisbahnen auf festem Grund gibt es zurzeit in Konolfingen oder in Arni. Im Gegensatz zu Kunsteisbahnen, für die dem Boden Wärme entzogen wird, gefriert dort Wasser auf Sport- oder Schulhausplätzen von Natur aus.
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