Russlands Geheimdienst-Fraktion greift liberale Ökonomen an
Nach dem verhafteten Wirtschaftsminister stehen weitere unliebsame Wirtschaftsvertreter auf der Abschussliste des Kreml.

Russische Liberale sehen sich an das Jahr 2003 erinnert: Die Verhaftung von Wirtschaftsminister Alexei Uljukajew diese Woche markiere eine genauso drastische Zäsur wie damals die Verhaftung des Ölmagnaten Michail Chodorkowski, sagen sie. Gemäss der offiziellen Version wurde Uljukajew dabei erwischt, wie er Schmiergeld in der Höhe von zwei Millionen Dollar für einen Deal im Ölbusiness kassiert hat. Unbescholten ist der Wirtschaftsminister nicht. Er zählt zu den reichsten russischen Beamten; rund eine Million Dollar soll er im Schnitt pro Jahr verdient haben. Er besitzt Ländereien, Häuser, Wohnungen, Autos. Auch im Ausland soll er Geld gehortet haben, das er auf Konten von Familienmitgliedern versteckt hat.