Reitschule kritisiert Antwort von Regierungsrat
Die Kantonsregierung hat Antworten zu Fragen aus dem Grossen Rat zu Ausschreitungen vor der Reitschule gegeben. Die Reitschule sieht diese als«Schlag ins Gesicht».

Insbesondere bedauerlich sei, dass es Verletzte gegeben habe, schreibt der Regierungsrat in seiner am Montag publizierten Antwort. «Die Gewaltbereitschaft, die von Personen aus dem Umfeld der Reitschule immer häufiger gegen Mitarbeitende von Polizei, Feuerwehr und Sanität im Raum Schützenmatte ausgeht», verurteilt der Regierungsrat entschieden.
An besagtem Abend bewarf eine Gruppe, unter denen sich auch Vermummte befanden, die Polizei auf der Schützenmatte mit Flaschen, Steinen und Eisenstangen. Die Polizei reagierte mit Gummischrot und Reizstoff.
Genügend Zeit gehabt
Die beiden Grossrätinnen Christa Ammann (Alternative Linke) und Meret Schindler (SP) wandten sich nach der Krawallnacht mit über 20 Fragen zum Polizeieinsatz an den Regierungsrat. Sie wollten beispielsweise wissen, ob die Polizei bewusst in Kauf nahm, dass Unbeteiligte verletzt würden. Die geltende Sicherheitsdistanz sei von den Polizeikräften eingehalten worden, schreibt der Regierungsrat in seiner Antwort. Die Polizei versuche stets, unbeteiligte Dritte nicht in Mitleidenschaft zu ziehen und im Rahme des Möglichen Warnungen abzusetzen.
«Dennoch lassen sich bei derartigen Polizeieinsätzen jeweils nicht alle Risiken vermeiden, insbesondere wenn es zu Notwehr-Situationen kommt», führt der Regierungsrat weiter aus. Bei dem zur Diskussion stehenden Einsatz hätten die Unbeteiligten allerdings bei der sich abzeichnenden Eskalation genügend Zeit gehabt, um sich rechtzeitig vom Ort des Geschehens und aus der Gefahrenzone zu entfernen.
Kritik der Reitschule
In einer Medienmitteilung übt die Reitschule scharfe Kritik an der Antwort der Kantonsregierung. Sie wirft ihr vor, nicht auf die Fragen der Interpellation eingegangen zu sein. «Offenbar ist die Kantonsregierung nicht bereit, die deutlich auseinanderliegenden Versionen dieses Abends zu vergleichen», schliesst die Mediengruppe des Kulturbetriebs daraus. Diese Haltung sein ein Schlag ins Gesicht der rund 30 Verletzten Menschen jenes Abends.
Die Reitschule wirft der Regierung zudem Lüge vor. Denn die geltende Sicherheitsdistanz von 20 Metern für Gummischrot-Einsätze sei nicht eingehalten worden. Dies würden Videoaufnahmen beweisen. Zudem stimme es ebenfalls nicht, dass Besucher genügend Zeit gehabt hätten, um sich zu entfernen. «Die Polizei stand innert wenigen Minuten in Vollmontur auf der Schützenmatte und feuerte ohne Vorwarnung auf die Umstehenden.»
SDA/mon/mer
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