Ratschläge für Mieter vom Hauseigentümer-Direktor
Der Hauseigentümer-Direktor Ansgar Gmür sagt Mietern in einem Zeitungsinterview, wie Mietzinssenkungen erwirken können. Und wie sich die Mieten gemäss seiner Voraussicht entwickeln werden.

«Wir erwarten von den Vermietern, dass sie berechtigte Mietzinssenkungen automatisch weitergeben», sagt Ansgar Gmür, Direktor des Hauseigentümerverbands im heutigen «Blick». Wenn sie das nicht tun, müssten Mieter aktiv werden. «Sie können sich gratis an die Schlichtungsstelle wenden», so Gmür.
Auf den Einwand, viele Mieter hätten Angst vor einer Kündigung und würden ihr Recht deshalb nicht einfordern, antwortet er: «Das mag sein, ist aber völlig unbegründet. Der Vermieter kann den Mieter nicht aus Rache auf die Strasse stellen.» Allerdings könnten zurzeit gestiegene Unterhalts- und Betriebskosten, wertvermehrende Investitionen, die Teuerung oder die Ortsüblichkeit gegen eine Senkung sprechen.
«Ich denke, die Mieten werden weiter sinken»
Wegen der hohen Mieten auf Wohneigentum umzusteigen, rät Ansgar Gmür «auf keinen Fall». Banken und Versicherungen würden das Wohneigentum oft als zu attraktiv darstellen. «Eine gefährliche Entwicklung, man muss das Eigenheim langfristig finanzieren können.» Im Moment hätten die Hypozinsen wieder ein bisschen angezogen, was damit zu tun habe, dass die Banken vorsichtiger geworden seien bei der Vergabe von Hypotheken.
Gmür denkt, dass die Mieten weiter sinken werden. «Das ist abhängig vom allgemeinen Zinsniveau und vom Euroumfeld.» Dass die Mieten nicht schneller sinken, habe mit dem Referenzzinssatz zu tun, der sich aus dem Durchschnitt der Hypotheken berechnet. «Wenn die Zinsen steigen, dauert es dafür länger, bis die Mieten nachziehen.»
Wieso nicht im Thurgau wohnen?
Bezüglich übertriebener Mieten in den grossen Zentren fragt sich Gmür, wieso alle in der Stadt wohnen wollen, wenn es eine halbe Stunde ausserhalb genügend günstigen Wohnraum gibt. Zwar stiegen die Preise auch in den Agglomerationen, aber beispielsweise im Thurgau sei das Niveau immer noch sehr tief.
Gmür widerspricht der allgemeinen Wahrnehmung, die Mieten seien zu hoch. «Die neueste Statistik zeigt, dass sogar in Zürich eine 4-Zimmer-Wohnung im Schnitt nur 1730 Franken kostet. Das beweist, dass es auch sehr viele günstige Wohnungen gibt.» Er kritisiert die fehlenden Regeln beim Genossenschaftswesen. Wenn die Kinder ausgezogen sind, müssten die Leute ihren grossen Wohnraum verlassen. Er kenne Beispiele von gut Situierten mit einem Lohn über 10'000 Franken, die in einer genossenschaftlichen 4-Zimmer-Wohnung leben.
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