Rasen und schweben im Heiligen Land
Israel ist klein, aber die Palette an Fortbewegungsmitteln ist gross. Sogar eine Seilbahn gehört dazu.

Die Fahrt im offenen Jeep ist die mit Abstand rasanteste Art, sich fortzubewegen auf dieser Reise. Schuld trägt Fahrer Ali. Kaum haben wir die asphaltierte Strasse am Westufer des Toten Meeres hinter dem schmucklosen Kurort En Bokek verlassen, brettert der 51-jährige Beduine halsbrecherisch durch die Canyons der Wüste Negev. «Hier gelten dieselben Regeln wie auf der deutschen Autobahn», ruft er gegen den Fahrtwind den Touristen zu, die auf der Rückbank balancieren. «Kein Tempolimit!» Lachend gibt er Gas. Wie schnell Ali rast, ist nicht zu erkennen. Der Tacho des betagten Offroaders scheint defekt. «Jetzt teste ich die Bremsen», jubelt er vor einem gefühlten 90-Grad-Abhang – und rollt hinunter. Wir schwanken zwischen Beten und Kreischen. Als das Adrenalin in die Adern schiesst, entscheiden wir uns für Letzteres.