Puristen versus Pfui-isten
Die Ask-Force steckt in einer Zwickmühle. Wir rühmen uns, dass wir Fragen beantworten, die kaum jemand zu stellen wagt. Nun sind wir Opfer des Eigenlobs geworden, indem wir eine Frage der Beantwortung zuführen müssen, die ein eher unappetitliches Thema zum Gegenstand hat. (Bekanntlich stinkt ja Eigenlob, darum kann man sagen, es geschehe uns recht.) «Warum werden Wettbewerbe auf Deutsch als Ausscheidungen bezeichnet?», fragt jemand, dessen Name uns bekannt ist. «Ich lege nicht wert darauf, meinen Namen bei Ihrer Beantwortung dieser Frage im ,Bund‘ zu lesen», schreibt unser lieber Freund und Fragesteller.Innerhalb der Ask-Force folgte ein Machtkampf: Die Pfui-isten hielten dafür, dass nicht jede Frage alleine durch ihre Stellung automatisch für die Beantwortung qualifiziert sei, sodass es der Ask-Force freistehe, ohne Angabe genauerer Gründe eine Frage wie die vorliegende einfach so stehen zu lassen. Die Puristen dagegen vertraten die Ansicht, dass die Ask-Force mit einer Abwasserreinigungsanlage zu vergleichen sei: Sie müsse unter allen Umständen ihrem Klärungsauftrag nachkommen und die Flüsse der Kommunikation sauber und rein halten. Um ein Schisma innerhalb des Gremiums zu vermeiden, einigte man sich nach einigen Querelen auf folgenden Kompromiss: Die Frage wird nach dem Kommutativgesetz umgestellt und lautet somit: «Warum werden Ausscheidungen auf Deutsch als Wettbewerbe bezeichnet?» Anschliessend muss das Wort «Ausscheidungen» durch ein Fremdwort wie Qualifikation ersetzt werden, da es ja bereits deutsch ist und es uns sinnlos erscheint, ein deutsches Wort auf Deutsch zu übersetzen. Anschliessend klammern wir «be» aus und erhalten also noch («Wett + wer»). Das wiederum kann man umdrehen: «Wer wett?» Ja, wer möchte uns eine Frage stellen? Die Chancen, eine Antwort zu erhalten, sind in diesem Wettbewerb hoch. Fragen Sie die Ask-Force!Die Ask-Force beantwortet Fragen, die kaum jemand zu stellen wagt: askforce@derbund.ch.>
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