Was geht? Die Ausgehtipps der WochePure Ausgelassenheit und himmelschreiende Schwermut
Ein grosser Trompeter gastiert, ein lange vergessener Autor wird gefeiert – und ein Künstler-Trio zeigt, dass Digitalisierung und Sinnlichkeit durchaus zusammengehen.
Sounds
Er war der Trompeter des Vertrauens von Janis Joplin, Frank Zappa, Bruce Springsteen oder Eric Clapton – und er hat mit den Brecker Brothers den Fusion-Jazz zum Fliegen gebracht. Für das Jazzfestival Bern hat der Trompeter Randy Brecker eigens eine Band aus jungen Talenten zusammengestellt, die sich eher in erdigen Hard-Bop-Gefilden austoben. (ane)
Marians Jazzroom, Do bis Sa, 4. bis 6.5., 19.30 und 22 Uhr
«Meine Musik kommt aus einer Gegend, in der man sich während Jahrhunderten gegenseitig umgebracht, aber auch ständig musikalisch ausgetauscht hat», sagt Goran Bregovic. Wie kaum ein anderer macht der Musiker und Komponist die balkanische Stimmungs-Ambivalenz zwischen purer Ausgelassenheit und himmelschreiender Schwermut zu Musik. Nach Bern reist er mit seiner Wedding & Funeral Band, zwei bulgarischen Sängerinnen und einer neuen EP. Sie heisst «Melancholia» und klingt genau so. (ane)
Kursaal Bern, So, 7.5., 19 Uhr
Klassik

Am 6. Mai wird gesungen! Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn veranstalten den ersten Berner Singtag mit zahlreichen Workshops in unterschiedlichen Musikstilen. Mit den einstudierten Liedern finden alle Teilnehmenden zum Abschluss in der Heiliggeistkirche zusammen. (mar)
Verschiedene Orte in der Stadt Bern, Sa, 6. Mai, 9.30–19 Uhr
Literatur

Vincent O. Carter (1924–1983) lebte seit den 1950er-Jahren in Bern. In seinem Bernbuch «Meine weisse Stadt und ich» dokumentierte er den Alltagsrassismus. Die Erfahrungen des afroamerikanischen Autors sind auch 70 Jahre nach der Niederschrift aktuell. Zum Abschluss einer Podcast-Reihe in zwölf Berner Lokalen liest Literaturvermittlerin Nicole Widmer und spielen Katrin Frauchiger sowie Michael Beck mit ihrer «Voyage in Sound». (lex)
Musigbistrot Monbijou Bern, Do, 4. Mai, 20 Uhr
Kein Witz: 1940 spielen die besten europäischen Jazzmusiker – darunter Juden und Homosexuelle – ganz offiziell in der Reichshauptstadt Berlin den als «entartet» verbotenen Jazz. Ein Schweizer Autor erhält den Auftrag, dazu einen Jubeltext zu verfassen. Demian Lienhard folgt in seinem zweiten Roman «Mr. Goebbels Jazz Band» temporeich den Protagonisten dieser zynischen Propaganda-Aktion. (lex)
Zentrum Paul Klee, Bern, So, 7. Mai, 11 Uhr
Kunst

Machen die digitalen Technologien die traditionellen Kunstformen obsolet? Oder optimistischer formuliert: Was kann Malerei heute sein? Die Ausstellung «Post Canvas» geht dieser Frage nach: von der
Bildgestaltung mit Emojis bis zu Animationen mit generativen Algorithmen. Die Kunstschaffenden Gigga Hug, Peter Aerschmann und Stephan Bruelhart beweisen hier, dass die Digitalisierung nicht unbedingt einen Verlust von Sinnlichkeit bedeuten muss. (xen)
Galerie da Mihi, Fr, 5. Mai, bis 17. Juni
In den 60er- und 70er-Jahren gingen im Wohnatelier des Berner Kunstsammlers Toni Gerber an der Gerechtigkeitsgasse 72 Kunstschaffende von Rang und Namen ein und aus. An der gleichen Adresse eröffnet nun eine Ausstellung des Berner Künstlers Stephan Hostettler, der sich in seinen Bildern dem Absurden und Wunderlichen unserer Welt widmet. (xen)
Sa, 6. Mai, ab 17 Uhr, Gerechtigkeitsgasse 72
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