Pentagon räumt Diebstahl von Waffenplänen ein
Beim grössten Datendiebstahl der Geschichte sind Konstruktionspläne für militärische Ausrüstung gestohlen worden. Dabei handelt es sich um «empfindliche Systeme».

Ein ausländischer Geheimdienst hat nach Angaben des Pentagon zahlreiche sensible Daten zu US-Rüstungsplänen gestohlen. Bei einem einzigen Hackerangriff im März seien 24'000 Dateien von den Computern einer US-Rüstungsfirma gestohlen worden, sagte Vize-Verteidigungsminister William Lynn am Donnerstag in Washington. Der Diebstahl sei «erheblich» und einer der grössten in der Geschichte des US-Verteidigungsministeriums.
Bei den gestohlenen Daten habe es sich unter anderem um Informationen über Konstruktionspläne für militärische Ausrüstung gehandelt, sagte Lynn in einer Rede an der Nationalen Universität für Verteidigung in Washington. Manche der gestohlenen Daten beträfen etwa kleine Bauteile von Panzern, Flugzeugen und U-Booten und seien daher «banal». Ein «grosser Teil» betreffe jedoch «empfindliche Systeme» wie Flugzeugelektronik, Überwachungstechnik und Satellitenkommunikation.
Das Ministerium gehe davon aus, dass ein ausländischer Geheimdienst hinter der Attacke steckt, sagte Lynn. Zu den Verdächtigen wollte sich der Vize-Minister jedoch nicht äussern. In den vergangenen Monaten hatten die USA wiederholt chinesische Hacker für Onlineangriffe auf Regierungen und Unternehmen weltweit verantwortlich gemacht. Die Regierung in Peking wies diese Vorwürfe jedoch zurück.
Cyberangriffe als zentraler Bestandteil eines Konflikts
Lynn sagte, sein Ministerium behandele den Cyberspace wie ein Einsatzgebiet zur Luft, Land, See und im Weltraum. Dies bedeute, dass das Militär «seine Kräfte so organisieren, trainieren und ausrüsten muss, dass sie Einsätze im Cyberspace ausführen können», sagte Lynn. «Im 21. Jahrhundert sind Bits und Bytes ebenso bedrohlich wie Patronen und Bomben.» Das Ministerium gehe davon aus, dass in Zukunft Cyberangriffe Teil jedes grösseren Konflikts sein werden.
Die US-Cyberstrategie sei defensiv ausgerichtet, sagte Lynn. Zugleich betonte er, dass sich die USA im Fall «ernsthafter Cyberangriffe» das Recht einer «angemessenen und berechtigten militärischen Antwort» vorbehielten. Auf die Frage, was im Cyberspace ein kriegerischer Akt sei, sagte der Vize-Generalstabschef General James Cartwright, dies sei «subjektiv» und liege «im Auge des Betrachters».
AFP
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