Pastor Jones vorübergehend inhaftiert
Terry Jones provozierte mit seiner Koranverbrennung tödliche Proteste in Aghanistan. Für gestern plante der US-Pastor eine neue Aktion, konnte jedoch von der Justiz gestoppt werden.

US-Pastor Terry Jones, der mit einer Verbrennung des Korans im März Proteste in Afghanistan mit mehr als einem Dutzend Toten ausgelöst hatte, ist am Freitag im Staat Michigan kurzzeitig inhaftiert worden. Jones hatte für den selben Tag eine Protestkundgebung vor dem Islam-Zentrum von Amerika in Dearborn geplant, einem Vorort von Detroit mit einer der grössten muslimischen Gemeinden der USA.
Ein Gericht urteilte, dass die geplante Aktion eine Störung des öffentlichen Friedens darstelle, und erlegte dem Pastor und einem Assistenten eine sogenannte Friedenskaution auf, eine weitgehend symbolische Strafe von einem Dollar, die aber auch mit dem Verbot einherging, sich in den nächsten drei Jahren dem Zentrum zu nähern.
Muslimische Gemeinde kritisiert Urteil
Nachdem der Pastor sich weigerte, die Kaution zu entrichten, wurde er vorübergehend festgesetzt. Jones argumentierte, ihm werde das Recht auf Meinungsfreiheit verwehrt. Experten gaben ihm Recht: Ein Rechtsprofessor bezeichnete das Vorgehen der Behörden gegen Jones als verfassungswidrig. Selbst aus den Reihen der muslimischen Gemeinde war Kritik an dem Urteil zu hören: Jones sei von den Behörden zu einem Märtyrer für die Redefreiheit gemacht worden, hiess es.
Jones erklärte, sein Protest richte sich nur gegen «ein radikales Element des Islam» und keineswegs gegen die Moschee, die Bewohner von Dearborn oder alle Muslime. Der US-Pastor hatte im vergangenen Jahr gedroht, am Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September einen Koran zu verbrennen. Nach heftiger Kritik erklärte er zunächst, von seinem Vorhaben absehen zu wollen. Am 20. März wurde der provokante Akt nach Angaben seiner Kirche dennoch in die Tat umgesetzt.
dapd/mrs
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