Parlamentswahlen in Kuba ohne Überraschung
90 Prozent der Stimmberechtigen wählten die 612 Bewerber für die 612 Sitze im kubanischen Parlament. Die Opposition war bei den Wahlen nicht zugelassen. Staatschef Raúl Castro ist somit so gut wie gewählt.

An den Parlamentswahlen in Kuba haben sich nach Angaben der Wahlkommission knapp 90 Prozent der Stimmberechtigten beteiligt. Alle 612 Bewerber für die 612 Sitze seien gewählt worden, teilte die Kommissionsvorsitzende Alina Balseiro mit.
4,73 Prozent gaben demnach leere Wahlzettel ab, 1,2 Prozent der Stimmen waren ungültig. Die Stimmabgabe ist nicht verpflichtend, doch bemühen sich die kubanischen Behörden in der Regel um eine möglichst hohe Wahlbeteiligung. Da die Opposition ausgeschlossen war, rief sie zum Boykott oder zur ungültigen Stimmabgabe auf.
Rund 8,5 Millionen Wähler waren am Sonntag zur Wahl des Parlaments und der Provinzräte aufgerufen. Auch diese fand unter Ausschluss der Opposition statt. Zu den Abgeordneten zählt der frühere Staatschef und Revolutionsführer Fidel Castro. Überraschend gab der 86-Jährige am Sonntag öffentlich in einem Wahllokal von Havanna seine Stimme ab.
Am Ende des Abstimmungsprozesses dürfte die Wiederwahl von Staatschef Raúl Castro stehen. Das neue Parlament wählt den Staatsrat, das oberste Organ in dem kommunistischen Inselstaat.
Dieses Gremium wiederum dürfte Raúl Castro erneut zu seinem Vorsitzenden und damit zum Staatschef für weitere fünf Jahre wählen. Raúl Castro hatte 2006 seinen erkrankten älteren Bruder Fidel an der Staatsspitze abgelöst.
SDA/chk
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