Experten erwarten bei Wolhusen weitere Felsstürze
Eine geologische Untersuchung des Gebiets Badflue gibt Grund zur Sorge. Jetzt wird nach Lösungen gesucht, um das Risiko zu vermindern.
Experten befürchten, dass an der Badflue bei Wolhusen weitere Felsstürze in der gleichen Grössenordnung wie jener vom 11. Januar zu erwarten sind. Damals stürzte ein 5000 Kubikmeter grosser Fels in die Kleine Emme und verursachte eine Überschwemmung und Gebäudeschäden.
Es wird nach Lösungen gesucht
Die vom Geologen vorgenommene Grobbeurteilung der Felswand lasse dies aufgrund des vorhandenen Kluftsystems befürchten, teilten die Gemeinden Werthenstein und Wolhusen am Montag mit. Der Kanton Luzern habe deshalb ein integrales Projekt zur Risikoverminderung im Gebiet Badflue/Sandmättli gestartet.
In einer ersten Projektphase werden Grundlagen erhoben und in einem Variantenstudium die Machbarkeit von verschiedenen Lösungsansätzen zu Verminderung der Risiken aus Sturzereignissen an der Badflue und der Hochwassergefährdung durch die Kleine Emme untersucht. Diese Untersuchungen sollen voraussichtlich bis im Frühling 2017 abgeschlossen sein.
Sorgen um ausgelaufenes Dieselöl
Beim Felssturz und der anschliessenden Überschwemmung der Kleinen Emme waren aus einer der betroffenen Tankanlage einige tausend Liter Dieselöl ausgetreten. Das Grundwasser wurde nicht beeinträchtigt.
Im Bereich der überschwemmten Flächen im Gebiet Sandmättli wurden an verschiedenen Stellen Oberbodenproben entnommen, um nachzuweisen, ob und wie stark der Boden durch das ausgelaufene Dieselöl verschmutzt worden war.
Die Laboranalyse der Proben zeigen nun, dass die obersten zirka 30 bis 40 Zentimeter des Bodens stark mit Kohlenwasserstoffen belastet sind.
Die Natur half mit
Die Mineralölstoffe würden durch Mikroorganismen im humusreichen Oberboden in relativ kurzer Zeit stark abgebaut, heisst es weiter. Daher werde vorderhand auf einen sehr kostspieligen Bodenabtrag und Ersatz verzichtet. Im Herbst wird der Abbau der Kohlenwasserstoffe überprüft.
Solange der Kohlenwasserstoffgehalt über dem massgebenden Beurteilungswert liegt, gilt für die betroffenen Flächen ein Nutzungsverbot. Aufgrund der Erfahrungen bei ähnlichen Schadenfällen wird damit gerechnet, dass die Mineralstoffe innert Jahresfrist sowie abgebaut seien, dass keine Verschmutzung des Bodens mehr vorliege, schreiben die Gemeinden.
Überschwemmung nach Felssturz
Am 11. Januar hatte sich in den frühen Morgenstunden bei der Badflue eine tausend Quadratmeter grosse und vier bis fünf Meter dicke Felsplatte gelöst. Weil der abgestürzte Fels in den Fluss fiel, wurde das dortige linksufrige Gebiet überschwemmt.
In Zwischenzeit wurde die Felswand der Badflue gereinigt und gesichert, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Dabei wurde die Böschungskante grossflächig bis auf den unverwitterten Felsen abgetragen. Und kleinere, instabile Felsplatten wurden künstlich zum Absturz gebracht. Insgesamt wurden 12'000 Kubikmeter loses Felssturzmaterial abtransportiert.
Sprengungen waren keine erforderlich. Die Instandstellungsarbeiten und die Ersatzbauten für die beschädigten Ufermauern sind in Gang und sollten bis im Frühsommer 2016 abgeschlossen sein.
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