Corona-Onlinearchiv der Bevölkerung«Nichts ist für die Sammlung zu banal»
Die Universität Bern sammelt im Onlinearchiv Corona-memory.ch Zeugnisse aus der ganzen Schweiz zur Krise. Initiant Tobias Hodel sagt, warum das trotz der virtuellen Bilderflut nötig sei und welche Geschichte ihn berührt hat.

Herr Hodel, das Internet ist im Moment voller Spuren, Schnappschüsse und Tweets aus dem Corona-Alltag. Warum haben Sie selbst ein Onlinearchiv zur Krise lanciert?
Bei Corona-memory.ch publizieren die Leute ihre Inhalte freiwillig und im Bewusstsein, dass wir sie für die grosse Öffentlichkeit und die Wissenschaft nachhaltig aufbereiten und abrufbar machen. In den sozialen Medien dagegen richten sie ihre Beiträge eher an einen Kreis von Freunden und Follower. Zudem ist es bei Nachrichten auf Facebook, Whatsapp und Twitter überhaupt nicht gegeben, dass sie lang erhalten bleiben. Im Moment haben wir das Gefühl, wir werden überflutet, aber in 30 Jahren wird man froh um diese Erinnerungsstücke sein.