Nicht mehr lange bei der UBS
Vor fünf Jahren war Sergio Marchionne international nicht stark bekannt. Dann übernahm der Italo-Kanadier den Autobauer Fiat. Mit hartem Sparkurs und neuen Modellen gab er dem Bankrottkandidaten seinen Stolz als italienische Traditionsfirma wieder zurück. Für den Mann mit dem runden Gesicht und der Brille, der gerne locker auftritt, aber intern mit harter Hand regiert, war dies nur der erste Schritt. Marchionne, auch Vizepräsident der Grossbank UBS, will einen neuen Weltkonzern schaffen: Eine Dreierfusion mit Chrysler und Opel soll einen solchen neuen Riesen entstehen lassen.Für ungewöhnliche Aktionen im Grossen wie im Kleinen ist Marchionne bekannt. So war sein Bild einst auf allen Zeitungen im modebewussten Italien, als er im Pullover vor ein hochkarätiges Auditorium trat. Parallel dazu liess er damals sein Lieblingslied «Don't Worry – Be Happy» einspielen. Locker und sorgenfrei präsentiert sich der verheiratete Vater zweier Töchter gerne. Marchionne ist ein Quereinsteiger. Er hat lange in Kanada gelebt. Dort absolvierte er sein Jura- und Management-Studium, bevor er als Steuerexperte beim Wirtschaftsprüfer Deloitte & Touche die ersten Berufserfahrungen sammelte. Seit den 1990er-Jahren arbeitet Marchionne in der Schweiz – wo er bis heute einen Wohnsitz hat. Beim Genfer Zertifizierungskonzern SGS war Marchionne Chef, bevor er 2004 zu Fiat ging. Von 1996 bis 2002 war Marchionne Chef der Alusuisse Lonza. Nach der Fusion von Alusuisse und Alcan leitete er die abgespaltene Lonza Group. Seit 2007 sitzt Marchionne im Verwaltungsrat der UBS. Doch dürfte er dieses Amt wegen seiner ambitiösen Fiat-Pläne bald abgeben. «Ich kann nicht alles machen, deshalb ist es unwahrscheinlich, dass ich mich bei der UBS kommendes Jahr zur Wiederwahl stelle», sagte er in der «Financial Times». (sda)>
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