Neben Armut droht der Bildungsnotstand
Die armen Länder der Welt stehen einer neuen Studie zufolge am Rande einer Bildungskrise – als Folge der internationalen Finanzkrise. Unterdessen forderte Joseph Deiss mehr private Hilfe.

In einem Bericht der Organisation Global Campaign for Education, der am Montag publiziert wurde, hiess es, verantwortlich sei die weltweite Finanzkrise, die zu Kürzungen von weltweit 4,6 Milliarden Dollar bei den Ausgaben für Bildung geführt habe. Weltweit gehen demnach 69 Millionen Kinder nicht zur Schule.
Besonders schlecht beim Thema Bildung für Kinder sieht es dem Bericht zufolge in den Ländern Somalia, Eritrea, Haiti, den Komoren und Äthiopien aus. Kriterien bei der Bewertung der Länder waren der Zugang zu einer Basisausbildung, die Verhältniszahl zwischen Lehrern und Schülern und Bildungsmassnahmen für Mädchen.
Ehrgeizige Ziele der Vereinten Nationen
Zu den Millennium-Entwicklungszielen der UNO, die derzeit von Staats- und Regierungschefs auf einem dreitägigen Gipfel in New York überprüft werden, gehört das Vorhaben, bis zum Jahr 2015 jedem Kind auf dieser Welt eine grundlegende Schulausbildung zu ermöglichen.
Die Zahl der Kinder, die nicht zur Schule gehen hat sich nach Angaben der UNO von 106 Millionen im Jahr 1999 auf 69 Millionen im Jahr 2008 verringert. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara bekommen derzeit allerdings nur 76 Prozent der Kinder eine Schulausbildung.
Deiss fordert mehr privates Engagement
Bei der Bekämpfung der weltweiten Armut will der Präsident der UNO-Vollversammlung, Alt-Bundesrat Joseph Deiss, mehr privates Geld sehen. «Wir brauchen Unterstützer und Geber, aus dem öffentlichen und mehr aus dem privaten Sektor», sagte Deiss am Montag zur Eröffnung des Armutsgipfels der Vereinten Nationen in New York.
«Viele, viele Menschen auf der Welt setzen grosse Hoffnung in diesen Gipfel. Diese Hoffnung müssen wir mit Leben erfüllen. Wir wollen, wir können, wir müssen helfen», sagte Deiss weiter. Die Staats- und Regierungschefs dürften die Welt nicht enttäuschen. Deiss ist die nächsten zwölf Monate Präsident der Vollversammlung, die quasi das Parlament der 192 UNO-Mitgliedsländer ist. Es ist der erste Schweizer in einem so hohen UNO-Amt.
dapd/raa
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