Nachts auf die Münsterplattform
Mehr als 30 Jahre lang war die Berner Pläfe nachts zu. Der Gemeinderat will dies nun ändern. Das passt nicht allen.

Der Gemeinderat will die Münsterplattform im Rahmen eines Pilotversuchs nachts wieder offen lassen. Damit macht er einen Beschluss rückgängig, den er vor 34 Jahren gefasst hat. Im September 1983 beschloss der Gemeinderat, die Münsterplattform nachts abzuschliessen, weil sich die Drogenszene dort angesiedelt hatte.
Der Gemeinderat folgt damit einer interfraktionellen Motion von Tom Berger (JFDP), Regula Tschanz (GB), Maurice Lindgren (JGLP) und Manuel C. Widmer (GFL). Sie forderten im Frühling, die Pläfe sei in einem Pilotversuch von mindestens drei Monaten zu öffnen. Danach solle der Versuch zusammen mit dem Leist, mit der Bevölkerung, mit dem Jugendamt und anderen involvierten Organisationen ausgewertet werden. Denn es könne nicht sein, schrieben die Stadträte und Stadträtinnen, dass der Freiraum der Allgemeinheit so lange entzogen werde, weil sich Einzelne nicht an die Regeln hielten.
Die Zugänglichkeit des öffentlichen Raums sei wichtig, schreibt der Gemeinderat in seiner Antwort. Vor allem sollte Jugendlichen Raum geboten werden, wo kein Konsumzwang bestehe, also in öffentlichen Park- und Grünanlagen.
Die Vereinigten Altstadtleiste und die Kirchgemeinde Münster stehen dem Vorhaben kritisch gegenüber. In einer Stellungnahme haben sie sich klar gegen eine nächtliche Öffnung der Münsterplattform ausgesprochen. Die Altstadtleiste sehen darin ein «problematisches Experiment in einem sensiblen Umfeld». Die Kirchgemeinde verlangt eine permanent anwesende Doppelpatrouille von Polizei oder einer privaten Sicherheitsorganisation.
Der Gemeinderat nimmt die Einwände ernst und will die Präsenz von PINTO auf der Münsterplattform während des Pilotversuchs erhöhen. Die Vor- und Nachteile sowie entstehende Kosten liessen sich allerdings nur im Pilotversuch mit anschliessender Evaluation erhärten oder widerlegen, schreibt er.
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