«Modell Schweiz» kritisch beäugt
Roger Friedrich, ein ehemaliger NZZ-Redaktor, zeichnet in seinen Essays ein durchaus kritisches Bild der Schweiz und ihrer direkten Demokratie.
«Funktioniert das ‹Modell Schweiz›?». Die Wahl des Buchtitels fiel dem ehemaligen NZZ-Redaktor Roger Friedrich schwer. Denn die Sammlung von Essays biete dem Leser keine «Leiter, auf der man zu höherer Einsicht emporklettern kann». Um die Schweiz zu verstehen, «muss man statt in Lehrbücher gucken, die‹Realität› ins Auge fassen». Dazu hatte der in Zürich aufgewachsene Friedrich ein Journalistenleben lang Gelegenheit. Als junger Redaktor schrieb er 14 Jahre über Stadt und Kanton Zürich. Danach berichtete er zwei Jahrzehnte aus der italienischen und der französischen Schweiz. Diese dreifache Perspektive auf den «vielfältigen Kleinstaat» macht den Reiz des Buchs aus.