Mobilfunkanbieter zu Millionenstrafen verdonnert
Paris Wegen Verstössen gegen das Wettbewerbsrecht sind in Frankreich die Mobilfunkanbieter Orange und SFR zu Millionenstrafen verdonnert worden.
Die französische Wettbewerbsbehörde verhängte am Donnerstag eine Strafe von 117,5 Millionen Euro gegen Orange und von 65,7 Millionen Euro gegen SFR. Beanstandet wurde die «missbräuchliche Preisdifferenzierung» bei Tarifen für Gespräche zwischen Kunden eines Anbieters und für Anrufe in andere Mobilfunknetze. Der Anbieter Bouygues Telecom, der 2006 Beschwerde gegen die Praktiken seiner Konkurrenten eingereicht hatte, will von Orange und SFR nun Schadenersatz fordern. Die beiden Unternehmen wiederum haben Rechtsmittel gegen die Entscheidung der Wettbewerbsbehörde angekündigt. Die französischen Wettbewerbshüter werfen Orange und SFR vor, in der Zeit zwischen 2005 und 2008 ihre Marktmacht regelwidrig ausgenutzt zu haben. Gemeinsam hatten beide Anbieter damals einen Marktanteil von mehr als 80 Prozent. Um Kunden zu gewinnen und an sich zu binden, boten Orange und SFR Tarife an, bei denen Anrufe zu Kunden des gleichen Netzes kostenlos waren. Kunden wurden so dazu animiert, Freunde und Familienmitglieder anzuwerben. Nach Ansicht der Wettbewerbshüter behinderte dies den Wettbewerb auf doppelte Weise: Erstens, weil Kunden zu den beiden grössten Anbietern gelockt und langfristig an sie gebunden worden seien. Zweitens, weil der dritte Anbieter Bouygues Telecom mit Angeboten habe reagieren müssen, die seine Kosten erhöht hätten. Orange Schweiz nicht betroffen Der Fall betrifft Orange Schweiz nicht, sondern bezieht sich ausschliesslich auf Frankreich. Orange-Besitzerin France Télécom hatte den Rückzug aus der Schweiz beschlossen, nachdem die Eidg. Wettbewerbskommission (Weko) im Frühling 2010 die Übernahme von Sunrise verboten hatte. Der französische Telekomgigant verkaufte Orange Schweiz vor einem Jahr an die britische Beteiligungsgesellschaft Apax.
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