Mit Geschenken die Gunst der Armen erwerben
Erstmals nach den Unruhen finden in Thailand dieses Jahr wieder Parlamentswahlen statt. Die regierende Partei hat wenig Rückhalt in der armen Bevölkerung. Dies soll sich nun ändern.

Mit finanziellen Zugeständnissen an die Ärmsten positioniert sich die thailändische Regierungspartei der Demokraten für die Mitte des Jahres geplanten Wahlen. Regierungschef Abhisit Vejjajiva kündigte am Sonntag Massnahmen im Umfang von rund zwei Milliarden Baht (rund 63 Millionen Fr.) an.
Diese will die Partei nach Angaben eines Sprechers im Wahlkampf prominent herausstellen: Wer wenig Strom verbraucht, bekommt den Saft aus der Steckdose künftig gratis, und das Gas, mit dem die meisten Taxis fahren, wird subventioniert. Motorradtaxis werden erstmals registriert - sie fahren bislang in einer Grauzone und müssen oft viel Bestechungsgeld zahlen, um nicht behelligt zu werden.
Die Demokraten gelten als Partei der Elite und haben wenig Rückhalt in der überwiegend armen Bevölkerung. Ihre Gegner, die Anhänger des 2006 gestürzten Premierministers Thaksin Shinawatra, legten die Hauptstadt im vergangenen Frühjahr wochenlang mit Massenprotesten lahm.
Die Strategie von Thaksin
Die Regierung beendete die Demonstrationen der sogenannten Rothemden unter Militäreinsatz. In den zwei Monaten der Unruhen kamen 92 Menschen ums Leben. Die Rothemden haben für diesen Sonntag erneut zu einer Demonstration in Bangkok aufgerufen.
Thaksin hatte sich in seiner Amtszeit auch die Stimmen der armen Massen mit populären Massnahmen wie billiger Krankenversorgung und günstigen Kleinkrediten gesichert. Er wurde 2006 unter Korruptionsvorwurf gestürzt. Er wurde später wegen Amtsmissbrauchs verurteilt, flüchtete aber vorher ins Exil.
SDA/jak
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