Mit den Tipps der Schwester
Ivica Kostelic hat in Alta Badia erstmals seit fünf Jahren einen Weltcupslalom gewonnen. Marc Gini war als 19. bester Schweizer.
Seit ihrem Rücktritt vor zwei Jahren steht Janica Kostelic, die erfolgreichste Olympiateilnehmerin der Skigeschichte, nur noch selten auf den Brettern. Ausnahmen macht sie nur, wenn sie ihren Bruder zu den Rennen begleitet. Dann besichtigt sie mit ihm die Piste und gibt ihm Ratschläge. Wenn das Rennen läuft, steht sie im Zielraum und drückt ihm die Daumen. Beim ersten Slalom der Saison im finnischen Levi war sie dabei, letzte Woche in Gröden und jetzt auch in Alta Badia.Gestern endlich konnte Janica jubeln: Ivica Kostelic gewann erstmals seit über fünf Jahren (Madonna di Campiglio) wieder einen Weltcupslalom. Auf der hervorragend präparierten Gran-Risa-Piste verwies er Jean-Baptiste Grange und Benjamin Raich auf die nächsten Plätze.Rückkehr als AllrounderBei den Weltmeisterschaften 2003 in St.Moritz hatten die Kostelic-Geschwister noch parallel gejubelt. Beide gewannen den Slalom (Janica dazu die Kombination). Danach begannen Ivicas Probleme mit den Knien, die Janica wenigstens zum Teil bereits hinter sich hatte. Die dreifache Olympiasiegerin von Salt Lake City 2002 sammelte bei der WM in Santa Caterina 2005 und den Olympischen Spielen 2006 vier weitere Goldmedaillen, Ivica kämpfte nach zwei Knieoperationen um den Anschluss. Nach drei Jahren war er zurück. Bei den Olympischen Spielen in Turin gewann er die Silbermedaille in der Kombination. Aus dem Slalomspezialisten war in diesen schwierigen Jahren ein «Allrounder» geworden. Inzwischen gehört er zum exklusiven Kreis der Fahrer, die sich schon in allen fünf Disziplinen unter den ersten zehn klassieren konnten.Durch die neue Ausrichtung verlor er dennoch nichts von seinem Können als Slalomfahrer. Drei Mal stand er im letzten Winter auf dem Podest, und kein einziges Mal schied er aus. «Mit den aggressiven Jungen, die in jedem Lauf alles riskieren, haben es wir Älteren, die nicht mehr so explosiv sind, nicht leicht», sagt er. Eine Chance habe er nur, wenn die Kurse so gesetzt sind, «dass man zuerst überlegen muss, bevor man fährt.» Kurse mit vielen Rhythmuswechseln, wie sie sein Vater Ante auszuflaggen pflegt (und dafür hart kritisiert wird) und wie es der kanadische Trainer Dusan Grasic gestern im ersten Lauf tat. «Das macht den Slalom auch auf einem einfachen Hang spannend», sagt Kostelic. Über eine halbe Sekunde holte er in diesem ersten Lauf auf den Franzosen Jean-Baptiste Grange heraus, den er als besten Slalomfahrer der Welt betrachtet. Zwei Zehntelsekunden rettete er im zweiten, in seinen Augen «viel zu einfachen» Lauf ins Ziel.Glücklose SchweizerFür die Schweizer spielte die Kurssetzung keine Rolle. Sie fühlten sich in keinem der Läufe wohl. Sie hatten aber auch Pech. Silvan Zurbriggen spürte beim vierten Tor des ersten Laufes einen Schlag auf sein vor einem Jahr operiertes Knie. Er kämpfte sich auf den achten Platz, doch «im zweiten Lauf ging es nicht mehr». Marc Gini hatte sich bei seinem Sturz im Riesenslalom eine Aussenbandzerrung zugezogen, fuhr mit Schmerzmitteln und entsprechend gehemmt. Er klassierte sich als 19. noch vor Daniel Albrecht («mir fehlt die Sicherheit des Riesenslaloms») und Sandro Viletta. Marc Berthod schied wieder aus, diesmal bereits im ersten Lauf.Martin Born, Alta BadiaResultate Seite 16>
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