Michael und die Schweiz – ein Auf und Ab
Der verstorbene George Michael hatte auch eine Beziehung zur Schweiz. Er hielt sich im Wallis und an der Zürcher Goldküste auf.
Wohl kaum ein Song in der Weihnachtszeit spaltet die Fangemeinde der flotten Unterhaltungsmusik so sehr wie «Last Christmas». Für die Liebhaber der Pop-Gruppe Wham! ist es der perfekte musikalische Rahmen zu den Festtagen, für den anderen Teil der Menschheit ein lästiger Ohrwurm, der – kaum im Radio gespielt – sofort zum Umschalten zwingt.
(Unvergesslich: «Last Christmas» von Wham! (Video: Youtube)
Was viele vielleicht nicht wissen: Das Video zum beliebtesten – oder meistgehassten – Weihnachtssong der Geschichte wurde vor 32 Jahren in Saas-Fee gedreht. Der Dreh verlief allerdings nicht ganz ohne Komplikationen, der Zeitdruck für die Crew war enorm: Weil der Walliser Ort in den hohen Bergen autofrei war (und immer noch ist), durfte die Stretchlimousine der britischen Gäste nicht vors Hotel fahren. Auch sonst blieb es den Stars gesetzlich verwehrt, ihr teures Vehikel zu benutzen. «Transporte erledigt man hier mit kleinen, elektrisch angetriebenen Kastenwagen», erinnert sich Spiegel.de an die Produktion des kitschigen Schmuse-Videos.
Raffiniert manipuliert
Im Videoclip selbst entspricht nicht alles der Realität: Das Chalet befand sich eigentlich ausserhalb des Dorfes und nicht irgendwo auf der Bergstation auf 3000 Metern, wie das filmisch vorgegaukelt wurde. Und die Szene mit dem Schmücken des Weihnachtsbaumes im Wohnzimmer konnte gar nicht im Chalet gedreht werden, weil die Filmcrew nicht im Besitz des Hausschlüssels war. Für die rührigen Innenszenen musste das Gemeindezentrum Steinmatte ein paar Hundert Meter entfernt herhalten. Für die Aussenaufnahmen, in denen George Michael und Co. im Schnee herumtollten, konnte das Chalet durchaus seinen Zweck erfüllen.
Beinahe wäre Saas-Fee gar nicht zum Handkuss als Drehort gekommen. Eigentlich hätten die Szenen in Gstaad gedreht werden sollen. Aber im Saanenland gab es damals zu wenig Schnee, also wich der britische Tross nach dem höher gelegenen Saas-Fee aus.
Aufenthalt in der Klinik
Dürfte Michael über die Erinnerungen im Wallis später vielleicht geschmunzelt haben, so war für den gebürtigen Londoner der Aufenthalt am Zürichsee wohl weniger amüsant. Im Juni 2015 zog sich der 51-jährige in die Klinik The Kusnacht Practice mit Sitz in Zollikon ZH zurück. Die Institution gilt als eine der teuersten Entzugskliniken weltweit. «Eine Suchtbehandlung kostet zwischen 72'500 bis 100'000 Franken wöchentlich», schrieb 20min.ch damals. Die Leitung der Klinik gab sich bedeckt und wollte weder bestätigen noch dementieren, dass sich der Superstar an der Goldküste aufhielt.
Gegen welche Sucht sich der Pop-Star behandeln liess, blieb unbekannt. Der Brite hatte aber seit Jahren gegen seine Drogensucht gekämpft. Nachdem er 2010 völlig bekifft einen Autounfall verursacht hatte, gab er danach zu, jahrelang 25 Joints geraucht zu haben – täglich.
George Michael und die Schweiz – es war für den musikalisch begabten Allrounder ein Auf und Ab. Wie sein privates Leben auch.
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