Mexikos jüngste Polizeichefin flüchtet in die USA
Sie nahm die Stelle an, weil alle anderen sich vor ihr fürchteten. Nun musste sich auch Marisol Valles der Drogenmafia beugen, die in einer Kleinstadt jeden einschüchtert oder tötet, der sich ihr in den Weg stellt.
Die 20-jährige Marisol Valles will ihr Leben und das ihres kleinen Sohnes nicht länger aufs Spiel setzen. Sie flohen in die USA und beantragten dort Asyl. Die Studentin der Kriminalwissenschaften hatte den Posten als Polizeichefin der nordmexikanischen Kleinstadt Práxedis Guadalupe Guerrero nur übernommen, weil sich sonst niemand fand. In Mexikos blutigem Drogenkrieg leben Polizisten, die ihren Job ernst nehmen, gefährlich.
Valles habe Mexiko mit zwei Angehörigen verlassen, sagte einer ihrer Verwandten, der anonym bleiben wollte, am Donnerstag. Eine «kriminelle Gruppe» habe ihr mit dem Tode gedroht, wenn Valles nicht mit ihr zusammenarbeite.
Bürgermeister getötet
Die Polizeichefin hatte gute Gründe, Angst zu haben. Práxedis Guadalupe Guerrero liegt nicht weit entfernt von der Grenze zu den USA im Bundestaat Chihuahua, der besonders stark von der Drogengewalt betroffen ist.
Im Juni wurden der Bürgermeister der 10'000-Einwohner-Stadt und sein Sohn getötet, auch mehrere Polizisten wurden umgebracht. Im Dezember wurde in Guadelupe die 28-jährige Polizistin Erika Gandara entführt. Ihr Schicksal ist bis heute ungeklärt.
SDA/miw
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch