Mexikanische Unruheregion abgeriegelt
Die mexikanischen Sicherheitskräfte jagen die Drogenbosse der Tempelritter. Zusätzliche Soldaten und Polizisten wurden nach Michoacán abkommandiert. Derweil kam es zur Tötung von fünf Menschen.

Eine Woche nach Beginn der Sicherheitsoffensive in der mexikanischen Unruheprovinz Michoacán riegeln Sicherheitskräfte den Bundesstaat im Westen des Landes ab. Damit solle die Bevölkerung in den benachbarten Regionen geschützt werden.
Mexikos Regierung befürchtet, dass sich Mitglieder des Drogenkartells «Caballeros Templarios» (Tempelritter) wegen des hohen Fahndungsdrucks in benachbarte Bundesstaaten absetzen. Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong besprach sich am Montag mit den Gouverneuren der sechs anliegenden Bundesstaaten sowie ranghohen Militärs und dem Generalstaatsanwalt.
Fünf Supermärkte überfallen und angezündet
Anfang vergangener Woche waren zusätzliche Soldaten und Bundespolizisten nach Michoacán verlegt worden, nachdem es dort zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Bürgerwehren und mutmasslichen Kartellmitgliedern gekommen war.
In der Nacht zum Montag waren in den Bundesstaaten Hidalgo und México fünf Supermärkte überfallen worden, drei von ihnen wurden in Brand gesteckt. Ähnliche Vorfälle im vergangenen Jahr in Michoacán waren den Tempelrittern zugeschrieben worden.
Ende der Bürgerwehr-Einsätze
Angesichts der jüngsten Sicherheitsoffensive der Regierung stellten die Selbstverteidigungsgruppen ein baldiges Ende ihrer bewaffneten Einsätze in Aussicht. Zunächst müssten allerdings die mächtigsten Anführer der «Caballeros Templarios» festgenommen werden, sagte der Chef der Bürgerwehr der Ortschaft La Ruana und einer der Wortführer der Bewegung, Hipólito Mora, dem Sender Radio Fórmula.
Am Sonntag hatten die Sicherheitskräfte bereits einen wichtigen Regionalchef der Tempelritter gefasst. Die einflussreichsten Anführer des Kartells, Servando Gómez Martínez alias «La Tuta» und Enrique Plancarte, befinden sich allerdings weiterhin auf freiem Fuss.
Fünf Menschen getötet
«Ich bin mir sicher, dass sie die anderen auch noch festnehmen werden», sagte Mora im Gespräch mit dem Radiosender MVS. Er begrüsse die jüngste Sicherheitsoffensive der Regierung. «Sie leisten eine gute Arbeit.»
Unterdessen wurden im Osten von Michoacán fünf Menschen getötet. Die Leichen der drei Erwachsenen und zwei Kindern seien mit Schusswunden am Montag in der Ortschaft Susupuato an der Grenze zum Bundesstaat México entdeckt worden, teilte die örtliche Staatsanwaltschaft mit. Ob eine Verbindung zu den jüngsten Kämpfen zwischen Selbstverteidigungsgruppen und den Tempelrittern besteht, war zunächst unklar.
SDA/chk
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