
Ich hatte einen Traum. Das war vor 15 Tagen. Ich träumte, dass meine beiden Jungs von knapp 16 und 13 Jahren an die Front geschickt würden. Ich träumte, dass meine Kinder den Krieg erlebten. Das mag albern klingen, und meine Kinder haben spöttisch geschmunzelt, als ich ihnen den Albtraum erzählte. Ich aber musste an den Schriftsteller Stefan Zweig denken, der Anfang der 1940er-Jahre schrieb: «Da, am 28. Juni 1914, fiel jener Schuss in Sarajewo, der die Welt der Sicherheit und der schöpferischen Vernunft, in der wir erzogen, erwachsen und beheimatet waren, in einer einzigen Sekunde wie ein hohles tönernes Gefäss in tausend Stücke schlug.»
Meine Söhne im Krieg
Unser Leben scheint so sicher. Zu Recht?