«Mein Vertrauen wurde grob missbraucht»
Nationalrat Geri Müller soll Nackt-Selfies aus dem Badener Stadthaus an seine Ex-Geliebte verschickt haben. Diese wirft ihm nun vor, danach Druck auf sie ausgeübt zu haben. Müller wehrt sich.

Wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet, soll der Aargauer Nationalrat Geri Müller Anfang Jahr im Badener Stadthaus Nacktaufnahmen von sich gemacht und diese seiner damaligen Geliebten geschickt haben. Dies offenbar während der Arbeitszeit. Der Zeitung liegen die Sex-Chats sowie die Bilder nach eigenen Angaben vor. Auch aus dem Nationalratssaal habe der Politiker fragwürdige Bilder verschickt.
Offenbar hatte der 53-jährige Politiker mehrere Wochen lang eine Online-Chat-Beziehung mit einer jungen Bernerin. Diese erhebt schwere Vorwürfe gegen Müller. Als die Affäre zu Ende war, habe er sie unter Druck gesetzt, den Chat zu löschen und das Handy abzugeben.
Sie weigerte sich, worauf sie laut «Schweiz am Sonntag» folgende Nachricht von Müller erhielt: «Die Chance ist gross, dass du es bald nicht mehr hast.» Die Frau fasste diese Aussage als Drohung auf.
Polizei hält die Frau an
Während die Selfies grundsätzlich Müllers Privatsache sind, ist brisant, wie sich die Geschichte danach weiterentwickelte: Vergangene Woche wurde die Frau von der Stadtpolizei Baden aufgegriffen. Die Bernerin vermutet, dass Geri Müller sein Amt missbrauchte, indem er sie verhaften und ihr Handy beschlagnahmen lassen wollte. Gegenüber der «Schweiz am Sonntag» bestätigt die Stadtpolizei Baden, die Frau angehalten zu haben. Jedoch sei man nicht von Geri Müller, sondern von der Kantonspolizei Aargau losgeschickt worden.
Diese wiederum habe eine Meldung von der Kantonspolizei Bern erhalten. Die Zeitung will jedoch aus zuverlässigen Quellen wissen, dass Geri Müller die Kapo Bern alarmiert hatte.
«Vertrauen bitter enttäuscht»
Geri Müller selber wollte sich gegenüber der «Schweiz am Sonntag» zu den Vorwürfen nicht äussern. Auch Redaktion Tamedia konnte den Politiker am Sonntag telefonisch zunächst nicht erreichen.
Später kommentierte Geri Müller die Vorwürfe über ein Schreiben seines Anwalts. Es handle sich um eine private Angelegenheit, so Müller. «Die Frau, mit der ich Kontakt hatte, hat mich seither massiv unter Druck gesetzt und damit gedroht, Privates an die Medien und Drittpersonen weiterzugeben.» Nun habe er feststellen müssen, dass sein «Vertrauen bitter enttäuscht und grob missbraucht wurde».
Er habe die Kantonspolizei Bern eingeschaltet, nachdem die Frau Suiziddrohungen geäussert hatte, so Müller weiter. Weiter wolle er sich zu dieser Angelegenheit nicht äussern.
Für Diskussionen sorgt nun auch ein Tweet der Grünen Aargau:
Später folgte ein weiterer Tweet:
Die Grünen Aargau wollen sich derzeit zum Fall nicht äussern, wie Sekretär Gregor Zimmermann gegenüber Redaktion Tamedia sagte.
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