«Manche Eltern muten es sich zu, alles anzuschauen»
Ursula Schnyder von der Opferhilfe Bern hat die Angehörigen der Opfer im grössten Missbrauchsfall der Schweiz auf den Prozess vorbereitet. Manche wollten erst fürs Urteil kommen, sagt sie.

Verglichen mit der grossen Zahl an Missbrauchsfällen, waren gestern vergleichsweise wenig Angehörige im Gerichtssaal anwesend. Haben Sie den Leuten abgeraten, zum Prozess zu kommen?
Wir haben ihnen nicht direkt abgeraten, aber wir haben ihnen gezeigt, was es für Auswirkungen auf sie haben kann. Emotional kann es sehr aufwühlend sein, den Angeklagten zu sehen und ihm zuzuhören. Er bekommt eine Plattform. Für manche war es wichtig, ihn noch einmal zu sehen, um damit umgehen zu können. Auch das Plädoyer der Verteidigung ist für viele Angehörige belastend. Sie mussten also abwägen. Viele haben sich für die Urteilsverkündigung am Freitag angemeldet.