Magath in Wolfsburg entlassen
Die Zeit von Felix Magath beim VfL Wolfsburg ist abgelaufen: Der Tabellenletzte der Bundesliga hat sich per sofort von seinem Trainer und Manager getrennt.

Die Ambitionen bei Wolfsburg, dem Team der Schweizer Diego Benaglio, Ricardo Rodriguez und Marwin Hitz, waren vor der Saison hoch gewesen. Nach vielversprechenden Transfers wurde ein Europacup-Platz anvisiert. Von diesem sind die Niedersachsen weit entfernt. Seit dem 1:0-Sieg in Stuttgart am ersten Spieltag gewann Wolfsburg in sieben Partien bloss noch zwei Punkte und rutschte auf den letzten Tabellenplatz ab – die letzten vier Partien gingen mit einem Torverhältnis von 0:10 allesamt verloren. Deshalb war die Entlassung von Magath, die erste in der laufenden Bundesliga-Saison, nur logisch. Auch die Mannschaft soll sich gegen eine Weiterbeschäftigung ausgesprochen haben.
Magath war am 18. März 2011 – zwei Tage nach seiner Entlassung bei Schalke 04 – zum damals schon angeschlagenen Wolfsburg zurückgekehrt. Dank eines 3:1-Sieges in Hoffenheim in der letzten Runde bewahrte er den Verein vor dem Abstieg. In seiner ersten Amtszeit hatte er den VfL 2009 überraschend zum Meistertitel geführt. Magath hatte bis zu seinem Engagement beim VfB Stuttgart (2001 bis 2004) als Nothelfer der Bundesliga gegolten. Mit Bayern München gewann er 2005 und 2006 jeweils die Meisterschaft und den Cup – zwei Doubles in Folge waren zuvor noch keinem deutschen Verein gelungen.
Ruf als Quälix bestätigt
Dennoch war er Anfang dieser Woche von Bayern-Präsident Uli Hoeness harsch kritisiert worden: «Wenn die Spieler so wenig laufen, sind sie entweder vom Training kaputt oder sie spielen gegen den Trainer. Wenn du es mit zwei Titeln in Folge schaffst, 80 Prozent der Spieler gegen dich aufzubringen, stimmt etwas nicht. Das scheint auch das Problem in Wolfsburg zu sein.» Damit sprach er seinen Ruf als Quälix an. Zudem ist Magath jemand, der in einem Verein immer die volle Kontrolle haben will – vielleicht wäre es beim nächsten Mal besser, sich nur auf die Kernaufgaben zu konzentrieren.
Ursprünglich sollte das Team am heute zu einem Kurz-Trainingslager vor dem Samstagspiel in Düsseldorf aufbrechen. Dieses wurde aber kurzfristig verschoben. Die Wolfsburger sind in der Bundesliga seit sieben Spielen ohne Sieg und rutschten durch das blamable 0:2 gegen den SC Freiburg auf den letzten Tabellenplatz ab. Seit seiner Rückkehr zu Wolfsburg im März 2011 holte Magath 26 Spieler, von denen acht schon wieder weg sind und sieben kaum noch eine Rolle spielen.
Nachfolger übernimmt schon zum zweiten Mal
Felix Magath wurde von Aufsichtsrats-Chef Garcia Sanz heute um 12 Uhr zu einem Krisengespräch gebeten. Wenig später wurde die Trennung offiziell bestätigt. Als Interims-Nachfolger übernimmt Amateurcoach Lorenz-Günther Köstner die Mannschaft. Köstner springt beim Wolfsburg bereits zum zweiten Mal als Cheftrainer ein. Vom 25. Januar 2010 bis Saisonende hatte er dieses Amt nach der Freistellung von Armin Veh übernommen. 1999 hatte er Unterhaching in die Bundesliga geführt.
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