Zwischen Fest und Farce ist ein weiter Weg. Wie gross der Graben zwischen Barcelona und Madrid tatsächlich ist, lässt sich am Tag danach, diesem 10. November, leicht messen. Die spanische Zentralregierung leiert im Wiederholmodus die immer selben Schlagwörter und Adjektive herunter, um die unverbindliche und mit viel Polemik begleitete katalanische Volksbefragung vom «9N» zu qualifizieren - oder eben zu disqualifizieren: als «Farce», «pure Propaganda», «antidemokratisches Gebaren», «Akt des Ungehorsams». Sie sei «wertlos», «steril» und «illegal», sagen Minister des konservativen Partido Popular, als hätten sie das genaue Vokabular vorab miteinander ausgemacht. Die regierungsnahen Madrider Zeitungen «ABC» und «La Razon» machen daraus ihre Titel auf der Frontseite.
Madrid hält die Katalanen für Farceure
2,25 Millionen Teilnehmer, 80 Prozent «Ja-Ja»: Die katalanische Volksbefragung zur Unabhängigkeit war ein Erfolg. Doch er hätte noch grösser ausfallen können. Und die Resultate sagen wenig aus.