Lyss freut sich auf den Tunnel
Im nächsten Jahr stehen in vielen Gemeinden in der Region Bern wichtige Projekte an. So soll beispielsweise im Mai 2009 beispielsweise der Spatenstich für den Lyssbachstollen erfolgen.
2009 soll in Lyss gebuddelt werden: Der seit Langem ersehnte Baubeginn für den Hochwasserschutzstollen ist auf den Sommer terminiert: Läuft alles nach Plan, so soll der Spatenstich Mitte Mai erfolgen. Dies ist ein willkommener Auftakt zu den Feierlichkeiten zum 1000-Jahr-Jubiläum, das Lyss im August dieses Jahres begehen wird. Die Gesamtkosten für den Stollen, der die Gemeinde endgültig vor Überschwemmungen durch den Lyssbach schützen soll, belaufen sich auf rund 52 Millionen Franken. Im Januar wird der Grosse Rat des Kantons Bern über den nötigen Kredit befinden. Generalunternehmerin ist Implenia. Im November des letzten Jahrs hatte auch die Gemeinde Schüpfen eingelenkt: Ein Kompromiss für die Verteilung der Kosten innerhalb des Lyssbachverbands wurde gefunden. Zudem einigte man sich über das «Sorgenkind» der Schüpfener, den Chüelibach, der das Dorf mehrmals überschwemmt hatte. Der Bach soll mit rund vier Millionen teuren Verbauungen gezähmt werden. Moser vor seinem letzten Jahr«Es ist sehr wichtig für Lyss, dass gebaut wird», sagt Gemeindepräsident Hermann Moser, der Ende 2009 von der politischen Bühne abtreten wird. Im Herbst finden in Lyss Gemeindewahlen statt. Moser wird aber noch für die Gemeinde in der Baukommission verbleiben und den Bau des Stollens bis zur Fertigstellung 2011 begleiten. «Solange der Stollen nicht fertig ist, wird das Wasser in Lyss ein Problem bleiben», sagt Moser. In Lyss werden aber nicht nur Löcher in den Boden getrieben, es wird auch oberirdisch gebaut. Die zweite Etappe der Überbauung Lyssbachpark mit einer neuen Migros-Filiale und einem Alterszentrum wird in Angriff genommen, sie soll wie der Stollen im Jahr 2011 fertig gestellt sein. Zudem erfolgt der Startschuss für den Bau von zwei Türmen: Auf der Kreuzhöhe bei Lyss soll ein Holzturm errichtet werden, und auch auf dem Frienisberg ist ein Aussichtsturm geplant. Das Baugesuch für das Projekt Chutzenturm ist eingereicht worden. Bis jetzt seien 165000 Franken zugesichert, wird auf der Homepage mitgeteilt. Die Kosten für den Aussichtsturm werden auf rund 600000 Franken geschätzt. Der Reigen der OrtsplanungenOrtsplanungen sind im vergangenen Jahr zu heissen Eisen geworden: In Bolligen wurden geplante Einzonungen aus der Ortsplanungsrevision gekippt. Auch in Ittigen hatten grössere Überbauungen keine Chance an der Gemeindeversammlung. In Münchenbuchsee gab es dagegen ein Ja, allerdings fiel dieses relativ knapp aus. Wer grüne Wiesen mit Wohnblöcken überbauen will, macht sich also generell recht unbeliebt. In diesem Jahr wird in einer Reihe von Gemeinden in der Region Bern die Angst umgehen, dass die Planungen von mehreren Jahren auf einmal zu Makulatur werden könnten. Diese Befürchtung gibt es beispielsweise auch in Wohlen, wo am 20. Oktober an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung über Einzonungen auf dem Kappelenfeld in Hinterkappelen und von Gebieten in Oberwohlen entschieden wird. Gemeindepräsident Christian Müller (parteilos) versucht, die Einwohnerinnen und Einwohner für die Anliegen des Gemeinderats zu sensibilisieren. Die Gemeinde könne sich eine Stagnation der Bevölkerung nicht leisten, schrieb Müller im letzten Gemeindeblatt. Investitionen in die Infrastruktur müssten ohnehin getätigt werden. «Je weniger Einwohner wir haben, desto mehr trifft es jeden einzelnen», hielt Müller in seinem Beitrag fest. Die Ortsplanungsrevision ist nicht das einzige wichtige Thema in Wohlen in diesem Jahr. Am 29. November wird in der Berner Vorortsgemeinde zudem gewählt. Auch in der Nachbargemeinde Kirchlindach geht die Ortsplanung in die letzte Runde. Ab Februar erfolgt die öffentliche Mitwirkung, am 16. November findet die ausserordentliche Gemeindeversammlung statt. Im Dorf Kirchlindach sind sogenannte Clustersiedlungen vorgesehen. In Ausserortschwaben ist eine Gewerbezone geplant: Dort könnte eine Halle für Postautos gebaut werden.In Münsingen ist die Ortsplanung derzeit öffentlich aufgelegt. Die Neueinzonung von insgesamt gegen 14 Hektaren Bauland stiess in der öffentlichen Mitwirkung auch auf Kritik. Mit der Ortsplanung will Münsingen in den nächsten 15 Jahren ein Wachstum von gegen 500 Einwohnern erreichen. Im September wird die Vorlage im Gemeindeparlament behandelt. Eine Urnenabstimmung ist in Münsingen nicht zwingend erforderlich. Bei einem Referendum, nötig sind 150 Unterschriften, würde die Abstimmung Anfang 2010 stattfinden.Ortsplanungsrevisionen stehen auch in Muri, Stettlen und Jegenstorf auf der Traktandenliste. In Muri wird am 17. Mai über die Ortsplanung abgestimmt. Im Dezember hatte das Gemeindeparlament den Antrag der SP für eine Variantenabstimmung abgelehnt. Die SP wollte das Projekt Generationen Wohnen im Toracher ausklammern. Spannende Wahlen in KönizIn Köniz wird derzeit eher fürs Gemüt gebaut: Im Sommer soll auf dem Dreispitzareal ein Park eröffnet werden. Köniz wendet für das 3,6 Hektaren grosse Gelände rund 2,5 Millionen Franken auf. Über 130 Personen haben sich im Herbst an einem Namenswettbewerb beteiligt. Erst im Sommer wird bekannt, auf welchen Namen der neue liebliche Ort getauft wird. Ernster wird es dann im Herbst, denn auch in Köniz stehen Wahlen an. Besonders spannend wird es, weil neu nur noch fünf Gemeinderätinnen und Gemeinderäte gewählt werden. Zudem muss Luc Mentha (sp), der Gemeindepräsident bleiben möchte, mit Konkurrenz von bürgerlicher Seite rechnen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch